Schlehen-Bürstenspinner (Orgyia antiqua)- Entwicklungsbeobachtungen

  • Hallo zusammen,

    beim Schlehen-Bürstenspinner beginnt zur Zeit der Schlupf der Raupen aus den Eiern.

    Eine Nachtfalterart, die eigentlich nicht selten ist ist, aber bisher konnte ich immer nur die erwachsenen Raupen und Eigelege finden.

    Von einem dieser Gelege habe ich eine kleine Menge der Eier mitgenommen und über den Winter im Freien aufbewahrt, damit die Schlupfzeit möglichst identisch mit der am Fundort bleibt.

    Am 20.11.2021 fand ich das schon in einem anderen Thema gezeigte Gelege (auf dem die große Blattlaus saß, evtl. erinnert sich noch jemand daran).


    Heute konnte ich den Schlupf der ersten beiden Raupen dokumentieren.

    Winzig klein, ca. 3mm.




    Hier als Größenvergleich, das Ei hat einen Durchmesser von 1mm. :)

    Einige ihrer Haare sind mindestens so lang, wie die Raupe selbst.


    Von der weiteren Entwicklung werde ich in regelmäßigen Abständen berichten.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Wieder so geile Eifotos! :18:

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Irre! Die Raupe mit ihren ganzen langen Haaren war in dem Ei...!

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Die Raupe mit ihren ganzen langen Haaren war in dem Ei...!

    Ich habe mich schon öfter gewundert, was alles in so einem Ei Platz findet! :eek:

    Du wirst noch zum großen Schmetterlings Großzieher.

    Nicht unbedingt, es bleibt erst mal bei den beiden Arten. :)

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Update 27.04.2022

    Es Schüpfen immer mehr Raupen, einige verfärben sich auch.

    Meine Schlehenkost wird zur Zeit noch nicht so richtig angenommen, ich werde ihnen heute noch als Alternative Weißdorn und Himbeere anbieten. Laut den Angaben im Lepiforum mögen sie zudem auch Vogelbeere und Bergahorn, mal schauen, auf was sie sie stürzen werden.

    Vor einer Stunde.


    Viele Grüße
    Uwe

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  • Ja ich bin auch gespannt wie es hier weitergeht.

    Heute kam ich auch an Schlehenbüschen vorbei.Und in Erinnererung dessen was du uns hier präsentierst

    mußte ich sofort an deine Funde,auch an den Nierenfleck-Zipfelfalter denken.

    Grüße Wiltrud

  • Lieber Uwe,

    gaaaanz grooooßartige Fotos von den Eiraupen!

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Heute mal wieder was von den Räupchen.

    Sie entwickeln sich erwartungsgemäß.

    Wie ich gelesen habe, sollen die langen Haare das Vertriften der Raupen zu ihren Nahrungspflanzen durch den Wind fördern.

    Das ist auch sinnvoll, denn alle drei Eigelege, die ich fand, waren an wettergeschützten Orten befestigt (unter Brückengeländer, Dachvorsprung einer Schutzhütte) und damit recht weit von den nächsten Pflanzen entfernt.

    Hebt man so eine kleine Raupe hoch, seilt sie sich sofort ab (Faden ist nicht gut erkennbar, deshalb der Pfeil).


    Allerdings verhielten sich meine Raupen in den ersten Tagen nach dem Schlupf etwas merkwürdig. Sie hockten fast nur auf dem Eikokon herum. :91:

    Das bereitgelegte Futter wurde größtenteils ignoriert, auch eine vielfältigere Kost halfen kaum.

    Bis ich es dann endlich erkannte:

    Sie haben tatsächlich an den Eischalen herumgefressen. Etwas links der Bildmitte kann man auch ein Ei erkennen, aus dem sich gerade eine Raupe herausnagt.


    Es ist kaum noch was von den Eiern übrig geblieben, mir scheint, als ob sie auch Teile des Kokons gefressen hätten.


    Interessant fand ich auch, daß sie z.B. hier die Blätter vom Weißdorn nicht vom Rand her anfressen, sondern im Blattinneren.


    Ansonsten haben sie sich gut entwickelt, eine weitere Umfärbung findet gerade statt.

    Als Futter stehen zur Zeit die Blüten und Blätter des Spitzahorns auf ihrer Lieblingsliste ganz oben, ich mußte schon mehrfach ausmisten. :)


    Und da es mir für die weitere Zucht viel zu viele Raupen sind (ca. 50 sind geschlüpft), werden heute etwa zwei Drittel von ihnen an geeigneten Pflanzen ausgesetzt.

    Demnächst geht`s weiter!

    Viele Grüße
    Uwe

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    Einmal editiert, zuletzt von Moosfreund (4. Mai 2022 um 11:10)

  • Einfach nur fantastisch zusehen und teilhaben zu dürfen, danke!

    Nun, 50 "Kinder" wären wohl für jeden Raupenpapa zu viel! :)

    Aber die Entwicklung so hautnah mitzubekommen, das vergißt man sicher nicht.

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Aber die Entwicklung so hautnah mitzubekommen, das vergißt man sicher nicht.

    Da gebe ich dir gerne recht, zumal die erwachsenen Raupen auch besonders schön sind.

    Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg!

    Wolltest du nicht auch mal so einen Zuchtversuch wagen?

    Wenn du zumindest weißt, was die Raupe frisst, dann könntest du es versuchen.

    So kommt man relativ leicht von einer unbekannten Raupe über den späteren Falter zur Artbestimmung.

    Und spannend ist es allemal!

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Wolltest du nicht auch mal so einen Zuchtversuch wagen?

    Irgendwie habe ich Angst, etwas falsch zu machen...

    So kommt man relativ leicht von einer unbekannten Raupe über den späteren Falter zur Artbestimmung.

    Und man wird es nie wieder vergessen!

    Ich kämpfe noch mit mir...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Ich kämpfe noch mit mir...

    Mußt du nicht, so schwer ist das nicht.

    Und viel verkehrt machen kannst du auch nicht.

    Wichtig ist es, die Nahrungspflanze(n) zu kennen. Wenn du eine Raupe findest, siehst du, an was sie frißt.

    Das bekommt sie erst mal weiter, zwischendurch kannst du auch andere Pflanzen testen. Manche Raupen sind diesbezüglich gar nicht wählerisch, andere spezialisiert.

    Füttern und regelmäßig Ausmisten, das wären deine Aufgaben, mehr nicht.

    Ich habe einfach eine dicht verschließbare, durchsichtige Plastikdose verwendet.In den Deckel mit einer Nadel viele kleine Löcher gestochen und den Dosenboden mit einem zugeschnittenen Stück Küchenpapier ausgelegt (Reinigung ist damit einfacher).

    Probiere es doch einfach mal, wenn alles gut geht, bekommst du das besondere Privileg, einen frisch geschlüpften Falter zu sehen.

    Oder sogar den Schlupf beobachten zu dürfen!

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Wieviele von den Blättern muss ich mitnehmen? Wahrscheinlich brauchen sie jeden Tag frische...?

    Falls ich etwas Giftiges mitnehmen würde oder etwas, was sie nicht mögen, da würden sie dann gar nicht dran gehen, oder?

    Kann ich auch eine einzelne Raupe mitnehmen oder brauchen sie ihre Kumpels? (Gespinnstmotten schließe ich jetzt aus).

    Viele Grüße

    Addi

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  • Nun habe ich mir ein Herz gefasst und mir meine "Gäste auf Zeit" geholt... Hier mein Bericht.

    Viele Grüße

    Addi

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    Addi

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  • Hiermit möchte ich meine Dokumentation fortsetzen.

    Die Entwicklung der Raupen geht zügig vorwärts.


    Eine Häutung hat stattgefunden.

    Danach sehen die Raupen wieder ganz anders aus!


    Ein Häutungsrest.


    Die Länge der größten Raupen (es gibt relativ große Unterschiede) beträgt mittlerweile 7-8mm. Also gut das Doppelte einer Frischgeschlüpften.


    Die Arbeit mit ihnen hält sich in Grenzen. Täglich frisches Futter (Spitzahorn,besonders dessen Blüten mögen sie z.Z. am liebsten) und aller zwei Tage ausmisten-fertig. :)

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Besonders faszinierend finde ich, dass sogar die langen Haare mitgehäutet werden!

    Liebe Grüße
    Susanne

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