Hallo,
am 13.09.2021 war ich am Nachmittag mit dem Rad unterwegs.An einer Schlehenhecke hielt ich an,um einige der Früchte zu pflücken.
Als ich zur Hecke ging,bemerkte ich einen Schmetterling beim Sonnenbad.
Flügelspannweite geschätzt 35-40mm,so einen hatte ich noch nie gesehen.
Die Namensgebung war ausnahmsweise einmal leicht,es handelte sich um ein Weibchen des Nierenfleck-Zipfelfalters.Nur diese tragen das namensgebende orangene Mal auf der Vorderflügeloberseite.
Plötzlich flog der Falter auf,landete einige Meter weiter und begann in den Zweigen herum zu wandeln.
Es könnte sich dabei durchaus um die Suche nach einem geeigneten Eiablageplatz gehandelt haben.
Zwischendurch wurde sich wieder etwas gesonnt.
Von Sabine Sabine Flechtmann erhielt ich den Hinweis,daß das Weibchen evtl. nach der Eiablage geruht haben könnte (auf den ersten beiden Fotos).
Im Lepiforum sammelte ich weitere Infos,z.B. zur Eisuche in den Wintermonaten.
Als die Blätter der Schlehensträucher alle abgefallen waren,bin ich dort noch mal hin und habe nach diesen Eiern gesucht.Vergeblich,auch eine nochmalige Nachsuche erbrachte nichts.
Immer,wenn ich in der darauffolgenden Zeit an Schlehenhecken vorbei kam,habe ich nach Eiern geschaut.Die Sonnenseite der Hecke sollte es sein,in den Astgabeln junger Zweige,in etwa 0,5-1,5m Höhe,meist im Bereich 40cm von der Astspitze,so meine Infos aus dem Lepiforum.
Und wie ich häufig zu sagen pflege: "Unverhofft kommt oft!"
Kilometerweit vom Fundort des Falters entfernt,fast vor der Haustür,wurde ich fündig.Etwa in 1m Höhe exakt wie oben beschrieben zwei Eier an einem Zweig!
Waren die Dinger klein! Gerade 0,8mm habe ich gemessen.
Die Fotografierei war alles andere als einfach,die Ergebnisse würde ich für die Dokumentation als ausreichend erachten.
In solchen Astgaben findet man die Eier.
Etwas näher.
Vergrößerung 3:1,es fehlt natürlich Schärfentiefe.
Deshalb ein Fokusstack aus 10 Bildern mit meiner klapperigen Vorrichtung,Ergebnis erwartungsgemäß mäßig,aber ausreichend.
Und auch die P900+150-er Raynox schlug sich tapfer.Es braucht also für eine dokumentarische Darstellung solcher kleinen Objekte keinesfalls teuerste Fototechnik angeschafft zu werden!
Die für die Fotos mit nach Hause genommenen Äste mit den Eiern habe ich wieder zum Fundoert gebracht und dort mit Kabelbindern an passenden,jungen Zweigen angebracht.Dabei gleich noch einige andere Sträuche untersucht und nochmals einige Meter weiter drei Eier gefunden.Und alle markiert,damit ich im Frühjahr (die Raupen schlüpfen zu Beginn der Blüte) die Entwicklung weiter verfolgen kann.
Wer sich für noch mehr Informationen und Bilder dieser in meiner Gegend nur sehr (Korrektur,siehe#5!) selten nachgewiesenen Tagfalterart interessiert,kann dies u.a.im Lepiforum tun.
Besonders beachtenswert finde ich unter Punkt 3.4 :"Schlupf aus dem Ei".