Mein täglicher Spaziergang 2022: 29. Dezember an der Guadalhorce-Mündung

  • Wie schön, dass ihr immer noch gefallen an meinen Spaziergängen habt.

    Das kann ruhig so weitergehen! :thumbup::)

    Es ist immer wieder spannend zu sehen, welches Getier du entdeckt hast.

    Wie jedes Mal bin ich auch diesmal wieder auf die "falschen Falter" reingefallen. :79:

    Da gibt es die ziemlich variable "Farbabplatzer-Eule" und fast genauso häufig den "Postereck-Spanner".

    Das passiert mir auch sehr oft, am häufigsten finde ich "Blattecken-Falter". ^^

    Die Raupe hat sich verpuppt!

    Ein ganz toller Fund! :97:

    Danach habe ich bisher vergeblich gesucht, die von mir beobachteten Raupen im Kräutergarten verschwanden leider spurlos. :(

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Kasimir 31. Oktober 2022 um 22:10

    Hat den Titel des Themas von „Mein täglicher Spaziergang 2022: 17. - 23. Oktober“ zu „Mein täglicher Spaziergang 2022: 24. - 30. Oktober“ geändert.
  • Und wieder ist eine Woche vorbei - und wieder habe ich doch immer irgendwas gefunden - auch wenn ich froh bin, dass nicht täglich ein neues Viech finden muss.

    Montag, 24.10.

    an der Brachfläche: ich mag ja Tenebrionidae, auch wenn Scaurus uncinus keiner von den wirklich spektakulären ist

    Und schon wieder eine "schöne Ute" Utetheisa pulchella. Diesmal hat sie die Flügel etwas geöffnet, also immerhin ein anderer Anblick. Im Flug sehen sie übrigens ganz weiß aus, aber fliegen natürlich ganz anders als z.B. Weißlinge.

    Noch ein tagaktiver Nachtfalter: der Wanderzünsler Nomophila noctuella

    Dienstag, 25.10.

    Ich musste Papierkram erledigen und kam auf dem Weg an einem Vorgarten voller Distelfalter Vanessa cardui vorbei. Die sind im Moment sehr häufig. Da ich ja kein neues Viech finden musste, habe ich es dabei belassen. Auf dem ersten Foto sind drei Individuen zu sehen (am unteren Rand).

    Mittwoch, 26.10.

    Nachtrunde. Die Schwalbenschanz-Puppe ist weg! War wohl kein guter Platz in ca. 1 m Höhe an der Mauer. Als ich sie an der vermuteten Stelle nicht mehr fand, bin ich nochmal die ganze Mauer abgelaufen - vielleicht hatte ich mich ja nur geirrt - aber nix!

    Trotzdem war es eine erfolgreiche Runde mit 10 verschiedenen Falterarten. Die Highlights:

    Aporophyla chioleuca

    und das Violette Prachteulchen Eublemma ostrina - auch wenn meins nicht sehr violett war

    Donnerstag, 27.10.

    Es ist nach wie vor warm und trocken. An meinem Lieblingsgebiet sehe ich alle drei "grauen Bläulinge". Das schreit geradezu nach einer Gegenüberstellung.

    Von links nach rechts: Großer Wanderbläuling Lampides boeticus - Kleiner Wanderbläuling Leptotes pirithous - Pelargonien-Bläuling Cacyreus marshalli

    An der Bachpfütze (also, was vom Bach noch übrig ist) findet sich ein ganzer Schwarm Girlitze Serinus serinus zum Trinken und Baden ein.

    Freitag, 28.10.

    Ein Bekannte aus Barcelona hatte mir am Abend vorher geschrieben, dass sie in Málaga ist und ob wir uns nicht treffen könnten. Ja, aber erst am Samstag. Im Internet hatte ich gelesen, dass es jetzt verbilligte Tickets gibt. Also war ich am Busbahnhof um mich zu informieren. Aber da gibt es jetzt keinen Schalter mit Mensch mehr, sondern nur einen Ticketautomat. Der Bahnhof liegt in einem parkähnlichen Gelände, so habe ich gedacht, ich schaue mal dort nach Viechern. Keine blühenden Pflanzen, keine Insekten (nichtmal Distelfalter!) und an Vögeln nur Spatzen, Amseln und Türkentauben.

    Aber auf dem Rückweg, schon fast wieder zu Hause fand ich doch noch Bemerkenswertes:

    Hypena lividalis (eine von den "Kompaß"-Schnabeleulen)

    und in sehr auffälliger Haltung der Sesamzünsler Antigastra catalaunalis #Neu4me

    Samstag, 29.10.

    Málaga - es gibt jetzt tatsächlich einen "Bono" für 4 oder 10 Fahrten innerhalb von zwei oder drei Monaten, bei dem jede Fahrt nur 3,80 € kostet. Das werde ich mir wohl noch häufiger gönnen. Nach dem Treffen bin ich mal wieder zur Guadalhorce-Mündung gefahren. Jetzt kenne ich auch die beste Busverbindung. Da läuft man zwar länger, aber der Bus fährt alle 15 min und der Weg führt teilweise durch Brachgelände und über einen kleinen Graben.

    Das erste, was mir in diesem Brachgelände auffiel, war eine Bewegung in den trockenen Pflanzenstengeln.

    Bei näherer Betrachtung stellte es sich als Nymphe der Haubenfangschrecke Empusa pennata heraus. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich sie sehe und hier zeige, aber das muss einfach sein! :45:

    Bei den folgenden Vogelbeobachtungen dachte ich zuerst: nichts Interessantes dabei, immer nur das Gleiche.... Allerdings waren meine vor-Ort-Bestimmungen mehrfach falsch und der erfreuliche Aha-Effekt kam dann zu Hause am Computer. (Wenigstens habe ich es selber gemerkt)

    Regenpfeifer - hatte ich doch erst in Cádiz - falsch, denn dies ist der Flussregenpfeifer Charadrius dubius.

    Stelzenläufer Himantopus himantopus, der ist unverwechselbar

    Dieser stellte sich sogar als Lifer heraus: Zwergstrandläufer Calidris minuta  #Neu4me

    Direkt am Guadalhorce, von der Fußgängerbrücke aus, die ins Naturschutzgebiet führt, sah ich einen Graureiher Ardea cinerea. Den habe ich in diesem Jahr bisher nur weit weg in Frankreich fotografiert.

    Von einer Beobachtungshütte aus konnte ich Folgendes beobachten:

    Löffelenten Spatula clypeata

    Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis

    Das Bläßhuhn Fulica atra hatte eindeutig keine roten Knubbel auf der Stirn.

    In der Nähe stand ein Baum mit Kormoranen Phalacrocorax carbo.

    Und darüber flog ein Trupp großer schwarzer Vögel, die ich natürlich gleich auch als Kormorane abgehakt habe. Es konnte nicht falscher sein! Nachdem ich das Foto aufgehellt hatte, konnte ich Braune Sichler Plegadis falcinellus identifizieren. Die habe ich erst einmal 2015 in der Doñana gesehen.

    Dann flog der nächste Trupp Vögel über mich hinweg - schwarz-weiß, na klar, hatten wir ja gerade, Löffelenten. Auch das war falsch, immerhin Entenvögel Brandgänse Tadorna tadorna.

    Dann musste ich mich auch schon wieder auf den Rückweg machen. In der Stadt hatte ich noch Zeit am Guadalmedina, dem Bach, der durch die Stadt fließt, nach Vögeln zu schauen. Da hatte ich im letzten Winter einen Flussuferläufer gesehen. Diesmal gab es allerdings nur Türkentauben, Amseln, Bachstelzen und diese hier:

    Das ist das erste Mal, das ich Papageien im Wasser sehe. Wirklich glücklich sehen sie nicht aus. Man könnte sich folgenden Dialog vorstellen:

    Die beiden linken zum strubbeligen in der Mitte: "Und was soll das jetzt? Du wolltest, das wir hierhin mitkommen. Was hast du uns nur versprochen?" "Ja, also... Ich wusste ja auch nicht, dass das Wasser sooo kalt ist!"

    Insgesamt habe ich an dem Tag 15 Vogelarten fotografiert, darunter eine neue und insgesamt vier für die diesjährige Liste. (Womit die Vögel mit 98 Arten wieder knapp vor den Nachtfaltern mit 97 liegen).

    Sonntag, 30.10.

    Ich hatte auf eine weitere erfolgreiche Nachtrunde gehofft, aber es war absolut nix los!

    Das einzige, was ich gesehen habe, war diese Honigbiene Apis mellifera - normalerweise fotografiere ich die nicht...

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

  • Auch die vergangene Woche brachte dir wieder sehenwerte Funde! :thumbup::97:

    Noch ein tagaktiver Nachtfalter: der Wanderzünsler Nomophila noctuella

    Der wandert z.Z. auch in meiner Gegend herum, hast du den etwa hergeschickt? ^^

    Die Schwalbenschanz-Puppe ist weg!

    :(||;(

    das Violette Prachteulchen Eublemma ostrina - auch wenn meins nicht sehr violett war

    Ein sehr schöner Falter, deine Falterfunde werden häufiger, es scheint wieder besser zu werden.

    An meinem Lieblingsgebiet sehe ich alle drei "grauen Bläulinge". Das schreit geradezu nach einer Gegenüberstellung.

    Wunderschön! :love:

    Bei näherer Betrachtung stellte es sich als Nymphe der Haubenfangschrecke Empusa pennata heraus.

    Was für ein phantastisches Viehch! :ups:

    Danke für diesen interessanten Wochenrückblick. :98.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Liebe Susanne,

    das ist wieder eine Woche, in der man eigentlich jeden Fund einzeln kommentieren müsste. Begeistert bin ich von deinen Falterfunden Aporophyla chioleuca, Eublemma ostrina, der traumhaft schönen Hypena lividalis und dem Zünsler Antigastra catalaunalis. Auch wenn du schreibst, es habe sich etwas bewegt, die Haubenfangschrecke bzw. deren Larve trotzdem zu finden, ist schon sagenhaft. Sowas von perfekt getarnt. Herzlichen Glückwunsch auch zum Zwergstrandläufer, der neu in deine Sammlung gekommen ist.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Voll Kacke, wenn man im Brass ist und nicht dazu kommt, die Sachen zu begutachten, von denen man weiß, es dauert etwas länger. Also habe ich jetzt zwei vor der Brust. Zwei tägliche Spaziergänge. :79:

    Messor barbarus finde ich sehr geil. Habe ich in meinem Leben einmal in einem einzigen Exemplar in Frankreich gesehen. Und die fand ich schon sehr mächtig. Die Messor-Arten haben ja alle einen außergewöhnlichen "Dickschädel", aber barbarus hat gleich noch mal einen oben druff gelegt. Einfach geile Viecher mit ihrem Bumskopp.

    Meine Falterzeit ist eine halbe Ewigkeit her, aber der Schwalbenschwanz flasht mich trotzdem immer noch, so wie einige weitere Arten. Egal ob Falter oder Entwicklungsstadien. Die haben einfach was.

    Dann sind die Camponotus-Arten ja schon aufgrund ihrer Größe eine mächtige Nummer. barbaricus habe ich noch nie gesehen. Immer nur bei uns die beiden Standardarten. Aber es ist schon ein erhebender Anblick, wenn man ein Stück Holz auseinander nimmt und einen diese Riesenviecher anschauen. 1982 habe ich in Österreich tatsächlich auch mal zwei Königinnen gesehen. Was soll ich sagen? 20 mm sehen wirklich heftig aus für eine Ameise. Da kann man schon mal ein wenig brauchen, bevor man sie in die Hand nimmt. :79:

    Phyllognathus ist eh immer geil. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Insektenliebhaber gibt, denen keiner abgeht, wenn sie einen sehen. Die 20 mm, der holperige Gang, das laute Brummen, wenn sie fliegen und das laute "klock", wenn sie gegen die Lichtquelle gedängelt sind..., einfach geil.

    Ich kann nicht mal sagen, ob ich je das Netz einer Baldachinspinne gesehen habe. Wenn ja, dann nur unbewusst. Das hier sieht auf jeden Fall ausgesprochen abgefuckt aus mit dem ganzen Laub da drin. Geiles Foto.

    Und der "blöde" Rosmarinkäfer..., er sitzt auf jedem Rosmarin in Südeuropa. Und? Kann man sich dran satt sehen? Nö. Geht gar nicht. Ich sammle sie lange nicht mehr ein, aber ansehen..., ohne geht einfach nicht. :tanz:

    Und ich bin kein Vogelmensch und noch weniger Taubenliebhaber, aber 'ne Ringelraube. Keine Ahnung, wie häufig oder selten die in Spanien sind, für die hiesigen Vögler sollte es ein Highlight sein, wenn sie die geringelte sehen.

    Susanne, Du alter Kasimir..., wie die letzten male schon. Den :thumbup: hast Du da oben gekriegt. Mehr geht da nicht. Deshalb kommt hier der Rest: :thumbup:<3:alright::18::ups::23:

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Der zweite Wochenbericht ist nicht ganz so gut, wie der vorherige. Aber..., meine Fresse..., es ist Ende Oktober, bzw. heute schon November. Dafür ist das echt der Knaller.

    Scaurus uncinus..., ich finde die ja sehr gierig, aber ich befürchte, dass ich da mit meinem Empfinden eher allein bin, weil sie rein farblich nichts her machen. Aber die immer schmutzigen Punktgruben auf den Flügeldecken und der riesengroße Haken an den Vorderschenkeln gibt denen was, was mich fasziniert.

    Der Pelargonien-Bläuling..., meine Fresse, was für ein geiles Vieh. Da werde ich ja schwach, was die Aufgabe meiner Anlage einer Schmetterlingssammlung vor 30 Jahren betrifft. Nie gesehen und absolut fasziniert von dem. Manchmal denke ich, dass es unverschämt ist, wie die Natur mit der Schönheit protzt und um sich schmeißt. :26::71::79:

    Empusa geht immer. Ich habe die inzwischen so oft gesehen und trotzdem grabsche ich sie jedes mal aus der Vegetation, wenn ich sie sehe und schau sie mir an. Wenn ich fotografieren würde, wäre vermutlich die halbe Festplatte mit Empusabildern gefüllt. :79:

    Und auch hier: :ups::thumbup:<3

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Lieber Klaas,

    soviel Text, das muss auch kommentiert werden. Danke, dass du dir die Arbeit gemacht hast. :98.

    Zwei tägliche Spaziergänge

    Zwei Wochen tägliche Spaziergänge :26:

    Scaurus uncinus..., ich finde die ja sehr gierig, aber ich befürchte, dass ich da mit meinem Empfinden eher allein bin

    Nicht ganz, wie gesagt, müsste ich mich für eine Lieblings-Käferfamilie entscheiden, wären das die Tenebrionidae. Großen Anteil hat daran natürlich "mein" Alphasida, aber auch Sepidium bidentatum oder Cossyphus hoffmannseggi sind einfach irre (hier ist ein Link zu meinen T-Beobachtungen auf iNat). Da kann ich es auch verschmerzen, dass sie nicht schön bunt sind.

    Jetzt kommt wieder die Zeit, wo ich in jeder auf dem Boden liegenden Olive Käfer sehe. Die glatten sind Akis, die verschrumpelten Pimelia. :79:

    Der Pelargonien-Bläuling..., meine Fresse, was für ein geiles Vieh

    Mit dem Empfinden bist du hier allerdings ziemlich alleine. Invasive Art aus Südafrika, die Geranien kaputt macht. :32: Ich finde sie auch süß und schenke ihnen jedes Jahr welche auf meinem Balkon.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

    Einmal editiert, zuletzt von Kasimir (2. November 2022 um 15:43)

  • Liebe Susanne,

    Bei der Bestimmung habe ich mich durch die gesamten Geometridae im Leipiforum geklickt und bin schließlich bei Selidosema pyrenaearia hängengeblieben.

    Danke, der Fund hat mich auch besonders gefreut. Im Lepiforum sind nur 4 Fotos von Männchen - da kommt meins jetzt auch dazu; bei iNat gibt es 22 Beobachtungen; ist also wohl nicht so häufig.

    Guck mal: https://lepiforum.org/wiki/page/Selidosema_pyrenaearia

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    das freut mich. Da bin ich auch in guter (hochkarätiger) Gesellschaft. José Manuel Gaona bearbeitet die Nachtfalter der Provinz Cádiz, den habe ich mal kennengelernt, als er sich noch vorwiegend mit Libellen beschäftigte. Anita Beijer war eine ganz Nette. Ich kannte sie nur über Facebook, wo sie mich zum Lichtfang zu sich nach Hause eingeladen hatte. Im Frühjahr lese ich dann plötzlich, dass sie gestorben ist.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

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  • Liebe Susanne,

    Antia Beijer... Im Frühjahr lese ich dann plötzlich, dass sie gestorben ist.

    Oh Gott, wie traurig! Antia kenne ich nur aus dem Lepiforum, dass sie von uns gegangen ist, habe ich nicht mitbekommen.

    Dein Foto habe ich übrigens eingebaut.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Kasimir 9. November 2022 um 13:35

    Hat den Titel des Themas von „Mein täglicher Spaziergang 2022: 24. - 30. Oktober“ zu „Mein täglicher Spaziergang 2022: 31. Oktober - 6. November“ geändert.
  • In dieser Woche war nicht viel los, was aber nicht am Viehzeug an sich liegt - hätte ich mir mehr Mühe gegeben, hätte ich sicher auch mehr gefunden - sondern eher daran, dass ich wenig Zeit hatte. Wie schon geschrieben, bin ich jetzt ernsthaft mit dem Frankreich-Buch zugange und will das in diesem Jahr fertig kriegen. Ausserdem bekomme ich morgen Besuch und musste dringend ein bisschen Aufräumen und Putzen. :84:

    Genug der Vorrede, hier ist die vergangene Woche:

    Montag, 31.10.

    Gartengrasmücke Sylvia borin nein: Grauschnäpper Muscicapa striata (danke _Stefan_ )

    Dienstag, 1.11.

    Im großen Park auf der Suche nach Vögeln. Immerhin, das Rotkehlchen habe ich zuletzt in Frankreich gesehen.

    Mittwoch, 2.11.

    Nachtrunde. Ausser den normalen Larentia malvata und Udea numeralis gab es auch Hellula undalis.

    Donnerstag, 3.11.

    Am Bach(rest - es hat immer noch nicht geregnet) blüht tatsächlich was. iNat schlägt mir Bidens aurea aus Mexiko vor. Mal schauen, ob das jemand bestätigt.

    Bei dieser Spur musste ich direkt an Addi s Vorschlag denken. Ich tippe auf Reiher, traue mir aber keine Bestimmung zu.

    Freitag, 4.11.

    Nachtrunde. Wenn ich den ganzen Tag am Schreibtisch saß, kann ich wenigstens abends den Kopf auslüften.

    Caradrina clavipalpis (wurde mir von Dave Grundy bestimmt) #Neu4me

    Leider kenne ich keinen Spezialisten für Taghafte Hemerobiidae

    Samstag, 11.5.

    Im Patio fand sich ein Marienkäfer Hippodamia variegata, der sich aber so zwischen den Blättern versteckte, dass mir kein vernünftiges Foto gelungen ist. Als ich die Blätter beiseite drehen wollte, fiel er runter/ ließ sich fallen. :33:

    Aber auf der Strasse entdeckte ich einen Falter - wohl Nodaria nodosalis. #Neu4me Auch schön, da brauche ich abends nicht mehr los.

    Sonntag, 6.11.

    Zum Park nach Vögeln schauen.

    Auf dem Weg dahin an einer Schaufensterscheibe eine hübsche Schnabeleule Hypena lividalis. Zwar nicht unbekannt, aber schön.

    Im Park gab es keine Fichtenkreuzschnäbel oder Zaunammern, die ich da ja schon gesehen habe, sondern nur Bachstelzen

    und Hausrotschwänze - hier ein schönes Männchen

    Ausserdem mehrere Distelfalter Vanessa cardui (und natürlich Leptotes und Lampides, die ich aber nicht schon wieder fotografiert habe).

    So, das war's schon. Die nächste Woche wird ausführlicher - versprochen!

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

    Einmal editiert, zuletzt von Kasimir (14. November 2022 um 18:50)

  • Liebe Susanne,

    das Highlight der Woche ist für mich Hypena lividalis, ein so wunderschöner Falter, der auch mal bläulich-metallisch oder grünlich-metallisch schimmern kann. Von den drei Neuzugängen Caradrina clavipalpis, Hellula undalis und Nodaria nodosalis finde ich den letzten am spannendsten. Eine Art der eher warmen, südeuropäischen Länder. Die Männchen haben eine sehr auffällige Verdickung in der Mitte der Fühler:

    https://www.lepiforum.de/webbbs/media/forum_2_2013/15/15787_1.jpg

    https://www.lepiforum.de/webbbs/media/forum_2_2013/23/23972_8.jpg

    Wenn du dieser Art mal wieder begegnest, kannst du ja mal ein Augenmerk darauf legen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    bei Hypena lividalis habe ich auch an dich gedacht! :arm:In fotografier-freundlicher Höhe und bei Tageslicht finde ich sie eher selten.

    das mit den verdickten Fühlern bei Nodaria nodosalis ist ja spannend! Schade, dass meiner seine Fühler so versteckt hat. Ich habe mal ein bisschen durchs Lepiforum geklickt, das scheint wirklich nur bei dieser Art vorzukommen. Da werde ich auf jeden Fall drauf achten.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

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  • Wie schön, dass Dir auch endlich einmal ein Rotkehlchen über den Weg geflogen ist, Susanne!

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • dass ich wenig Zeit hatte.

    Dafür sind aber trotzdem sehr schöne Funde dabei! :thumbup::97:

    Auf dem Weg dahin an einer Schaufensterscheibe eine hübsche Schnabeleule Hypena lividalis. Zwar nicht unbekannt, aber schön.

    Diese wunderschöne Eule :love: kannst du ruhig noch gaaaanz oft zeigen. :)

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Getz kütt der Herbst auch in Spananien an. Es fällt auf, dass der Distelfalter arg zerfleddert ist. All zu lange wird er nicht mehr haben. Es fängt an, dass die Highlights sich rar machen. Trotzdem, der Hypena lividalis sieht schon sehr verschärft aus und Taghafte haben auch immer was für sich. Und unterm Strich muss man einfach mal bemerken, dass wir November haben und es einfach langsam schwer wird was wirbelloses zu finden. Insofern muss man sagen, dass es wieder einmal eine ungewöhnliche Ausbeute ist.

    :thumbup:<3

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Kasimir 12. November 2022 um 19:15

    Hat den Titel des Themas von „Mein täglicher Spaziergang 2022: 31. Oktober - 6. November“ zu „Mein täglicher Spaziergang 2022: Mothing am 10./11. November“ geändert.
  • Auf die Gefahr hin, dass den Rest der Woche dann keiner interessiert, kommt hier der Highlight-Tag.

    Und unterm Strich muss man einfach mal bemerken, dass wir November haben und es einfach langsam schwer wird was wirbelloses zu finden.

    Wenn man die Möglichkeit hat, findet man durchaus noch Wirbelloses. Die Möglichkeit hatte ich am Donnerstag, bzw. Freitag. Da kam ein "Bekannter" von facebook, Dave Grundy, ein englischer Nachtfalterspezialist, der zweimal 3 Monate pro Jahr in Spanien verbringt. Seine Basis ist in der Nähe von Tarifa, Cádiz aber ich habe es geschafft ihn zum Nachtfalterfang herzulocken.

    Wir haben uns nachmittags an der Strasse getroffen und sind dann gemeinsam zum Nacimiento de la Villa, der Quelle am Nordhang des Torcal, gefahren. Er hatte 6 Fallen dabei, die wir in verschiedenen Habitaten aufgestellt haben. Die Fallen sind zerlegbare Kisten, die flach zusammengepackt werden können. 5 Bretter mit Schlitzen, die zusammengesteckt werden. Die "Falle" sind zwei Plexiglasscheiben, die die Oberseite schräg abdecken bis auf einen kleinen Spalt. Obendrauf eine Leiste mit Licht (hier LED, andere waren mit UV-Röhren), verbunden mit einer Batterie.

    Zwei Kisten wurden am Hang aufgebaut, zwei mehr zwischen Bäumen und zwei in der Nähe des Baches.

    Bis wir damit fertig waren, war es dunkel. Leider war es ziemlich windig und die 95 Arten, die er noch vor zwei Wochen in einer Nacht hatte, waren nicht zu erwarten. Wir sind nach Hause gefahren und Essen gegangen. Anschließend habe ich ihm meine besten Fundorte in der Stadt gezeigt - und immerhin hatten wir drei Arten (die kommen im Wochenüberblick).

    Am nächsten Morgen sind wir um 7 Uhr losgefahren, dass wir ungefähr bei Sonnenaufgang da sind. Das Autothermometer zeigte 9 °, später wurden es immerhin 13°. Jetzt kam der spannendste Teil - das Kontrollieren.

    Ich hatte zwar ein Notizbuch dabei, aber unbekannte wissenschaftliche Namen mit englischer Aussprache erkennbar aufzuschreiben, war mir nicht möglich. Da schlug er vor, ich sollte den Namen aus seinem Buch fotografieren. Hier also Onychora agaritharia. #Neu4me

    Ich habe den Falter immer in der Kiste fotografiert und versucht, ihn draußen an einen Stein zu setzen. Bei den Eulen hat es meistens geklappt. Er blätterte derweil im Buch, zeigte mir die Art und machte seine Liste.

    Manche habe ich immerhin erkannt, wie Eublemma ostrina - Violettes Prachteulchen.

    Aporophyla nigra - Schwarze Glattrückeneule

    Agrochola lychnidis ist sehr variabel, sie heißt nicht umsonst Veränderliche Herbsteule

    Udea numeralis kenne ich von der Straße

    Es gab 3 (oder 2) Arten Polymixis:

    Polymixis flavicincta - Gelbliche Steineule - mit goldenen Punkten :45:  #Neu4me

    Polymixis lichenea - Flechtenfarbige Steineule  #Neu4me

    Und ob das jetzt Polymixis dubia ist oder auch flavicincta, weiß ich nicht mehr.

    Watsonalla uncinula habe ich in Frankreich kennengelernt

    Eublemma parva - Kleines Prachteulchen

    Cyclophora puppillaria - Wandernder Gürtelpuppenspanner habe ich auch in Frankreich am Licht gehabt

    Trigonophora flammea habe ich letztes Jahr auf der Straße gefunden

    Das war einer der "Sammelfelsen"

    Perigune convergata hatte ich ja schon vorgestellt

    Acanthovalva inconspicuaria ist #Neu4me

    Die letzten beiden Fallen waren in der Nähe des Baches, da gab es keine Steine und ich habe die Falter an Bäume gesetzt.

    Agrochola helvola- Rötliche Herbsteule

    Rhizedra lutosa - Schilfrohr-Wurzeleule lebt an Schilf #Neu4me

    Crocallis tusciaria - Schlehen-Schmuckspanner  #Neu4me

    Noctua pronuba - Hausmutter  #Neu4me

    Allophyes alfaroi hatte ich auch schon letztes Jahr

    Schrankia costaestrigalis - Schmalflügel-Motteneule #Neu4me

    Agrotis segetum - Saateule

    mehrere große Köcherfliegen waren auch in den Fallen, laut iNat Tribus Stenophylacini

    Hier ist die Karte aus iNat mit der Position der Fallen - ich glaube am Anfang (rechts) musste sich das GPS erst "warmlaufen".

    Das war ein spannender Vormittag und ich war ganz froh, dass wir keine 100 Arten gesehen haben - das hätte mich völlig überfordert. Ich hoffe nächstes jahr im Frühjahr gibt es eine Wiederholung.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

    Einmal editiert, zuletzt von Kasimir (13. November 2022 um 11:40) aus folgendem Grund: deutsche Namen eingefügt

  • Geile Scheiße. Die Fallen sind völlig anders, als bei uns. Vermutlich, zumindest bezogen auf Falter, nicht weniger effektiv, aber eben sehr anders. Ich finde, dass es für eine so bescheidene Nacht eine gute Ausbeute war.

    Und nun? Er notiert nur die Namen, oder nimmt er auch Belege mit?

    Und natürlich: :28::ups::thumbup::heart::love::tanz::alright:<3:35::ups:

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Er notiert nur die Namen, oder nimmt er auch Belege mit?

    Er sammelt nicht, nimmt nur Belege mit, wenn er weiß, dass es was Besonderes oder Neues ist. Aber wir hatten z.B. eine Depressaria, die man nur genital identifizieren kann und das hat ihn nicht interessiert.

    P.S. Ein Rhizotrogus o.ä. war auch drin, den habe ich mitgenommen.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

    Einmal editiert, zuletzt von Kasimir (13. November 2022 um 00:16)

  • Ein ganz besonderes Erlebnis, mit einem solchen Fachmann unterwegs gewesen zu sein! Das wirst Du sicher so schnell nicht vergessen!

    Du schreibst des öfteren, dass Du einen Falter hier oder dorthin gesetzt hast. Warum fliegen die nicht gleich (erleichtert) weg? Wenn ich bedenke, wie schwierig es ist, Tagfalter nahe zu kommen, wenn sie nicht gerade trinken... Ist es zu dem Zeitpunkt dann zu kühl? Oder haben sie einfach nur ein phlegmatisches Wesen?

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

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