Mein täglicher Spaziergang 2022: 29. Dezember an der Guadalhorce-Mündung

  • Lieber Sigurd,

    vielen Dank für dein überschwängliches Lob!

    Ja, meine Schnorchelei hat mir wortwörtlich eine neue Welt eröffnet - quer durch die zoologische Systematik. Schön, dass du das eine oder andere aus Teneriffa wiedererkannt hast. Manchmal kam ich mir ein bisschen "alleine" vor mit meinen Unterwasserfunden.

    Bloß die Vögel sind dabei ein bisschen zu kurz gekommen. Aber wenn es jetzt vielleicht tatsächlich mal regnet, lassen sich ja hoffentlich noch ein paar überwinternde Wasservögel finden.

    234 Vogelarten - das ist mehr als meine komplette Lifelist bei iNat! Da waren deine Exkursionen ja wohl durchgehend mehr als erfolgreich. Wenn du alle Bilder bearbeitet hast, würde es mich freuen auch etwas von deinen Schätzen zu sehen.

    Mit den Spaziergängen (bei mir kann man das nicht Exkursionen nennen) aufzuhören, geht gar nicht. Aber ich mache meistens auch nicht viele Fotos (max. 100 pro Tag), die kann ich häufig noch in der gleichen Nacht bearbeiten und bei iNat hochladen. Alles, was ich nicht sofort selber bestimmen kann, harrt da seiner Bestimmung. Und schöne Statistiken kann man da auch machen. Z.B. feststellen, dass ich in diesem Jahr 671 Tierarten fotografiert habe. Aber das Jahr und mein Thread ist ja noch nicht vorbei; mal sehen, was noch kommt.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

  • Mit den Spaziergängen (bei mir kann man das nicht Exkursionen nennen) aufzuhören, geht gar nicht.

    wie wahr, dann würde hier im Forum etrwas fehlen.

    Aber ich mache meistens auch nicht viele Fotos (max. 100 pro Tag), die kann ich häufig noch in der gleichen Nacht bearbeiten und bei iNat hochladen

    das ist bei mir etwas anders, ich bin mit dem Bearbeiten immer zurück (je nach Priorität oft Wochen). Alleine der Eifelspaziergang mit den vielen Faltern hatte ca 1200 Rohbilder als Ausbeute. Bei Tieren und oft auch bei Pflanzen (bei Wind) mache ich grundsätzlich Serienaufnahmen. Meist sind dann von 6-30 Bildern 2-3 brauchbare Bilder dabei. Schon beim ersten Sichten fliegen ca 30 % der Bilder raus (gelöscht). Ich habe zwar einen gut funktionierenden Workflow mit eigenen Scripten in Photoshop aber trotzdem brauche ich z.B. für einen Bericht wie den Falterspaziergang mehr als eine Woche. (ich habe ja keine Lust dauernd am Rechner zu sitzen. Sonst gäbe es ja keine neuen Bilder). Dazu kommt noch die Ehrenamtliche Tätigkeit an der Sternwarte Hoher List (Führungen und Sonderveranstaltungen) die viel Zeit in Anspruch nimmt (Anfahrt von mir zur Sternwarte 130 km!) Ich mache dann oft im Anschluß noch eigene Aufnahmen und Astrofotos bedeuten viel Zeit beim Aufnehmen und noch mehr beim Auswerten. Kann für ein Bild oft mehrere Stunden dauern.

    Viele Grüße und weitere interssante Spaziergänge

    Dirk

  • Um so wertvoller, dass Du uns trotz der begrenzten Zeit mit so vielen schönen Fotos erfreust, Dirk!

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Addi,

    ich habe ganz vergessen auf deinen anteilnehmenden Kommentar einzugehen, tut mir leid. :33: :66:

    Ist der Ausschlag besser geworden?

    Ja, das ist vorbei.

    Öffentliche Verkehrsmittel für Ausflüge sind wahrscheinlich zu teuer oder zu kompliziert?

    Könntest Du Dir nicht ein Auto von Freunden leihen?

    Das geht schon und ich werde auch nach dem ersten Regen mal nach Málaga zur Guadalhorce-Mündung fahren. Es dauert halt länger, ist kürzer und teurer. Mittlerweile ist es übrigens wirklich kühler geworden, wahrscheinlich hätte ich heute am Strand ganz schön gefroren. Also, ist schon gut, wie es ist.

    So gut kenne ich mich in Málaga nicht aus, als dass ich da mit einem Auto (geliehen oder gemietet) selber hinfahren wollte.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Kasimir 18. September 2022 um 23:34

    Hat den Titel des Themas von „Mein täglicher Spaziergang 2022: 5. - 11. September“ zu „Mein täglicher Spaziergang 2022: 12. - 18. September“ geändert.
  • Wenn man sonntags keine 12 Stunden weg ist, hat man auch am Abend noch Zeit Fotos zu bearbeiten und Beitrag zu schreiben. :tanz:

    Montag, 12.9.

    Den Alpensegler Apus melba hatte ich ja schon in den Bestimmungsanfragen gezeigt. Mich hat irritiert, dass der Kopf ganz dunkel aussieht und es kein Brustband gibt. Aber wenn es kein Mauersegler ist und auch keine Schwalbe, bleibt ja eigentlich nichts anderes übrig. #Neu4me

    Noch ein bisschen was Buntes: Amegilla quadrifasciata an Wandelröschen Lantana sp.

    Dienstag, 13.9.

    Nix los - und auch die Kleine Kohlweißlingsdame Pieris rapae will von Annäherung nichts wissen.

    Mittwoch, 14.9.

    Nachtrunde. Es ist kühler geworden. Ich dachte, wenn es weniger Prädatoren (Geckos und Mantis) gibt, gibt es vielleicht mehr Nachtfalter. Pustekuchen! Was es gab, waren Grillen Gryllus bimaculatus. Insgesamt habe ich auf der Runde 5 Weibchen gesehen, Männchen nur gehört. Wenn die Männchen im Versteck sitzen und zirpen, müssen die Weibchen wandern.

    Auf der dunklen Straße flitzte was und blieb dann mittendrin stehen. Da musste ich nachschauen. Fotografieren war nicht so einfach, weil ich mich nicht abstützen konnte (hinknien wollte ich mich nicht, ab und zu kommt doch mal ein Auto). Also nur ein schlechtes Beweisfoto, gefreut hat es mich trotzdem. Walzenspinne Gluvia dorsalis

    Donnerstag, 15.9.

    An meinem normalen Jagdgebiet war nichts zu finden, also habe ich die Runde etwas erweitert. Und wurde belohnt mit einem Baum voller Bienenfresser Merops apiaster. Sie waren zwar sehr weit weg, aber mit Zoom und ausgeschnitten kann man was erkennen - sie schauen alle in die gleiche Richtung wie lauter kleine Kompassnadeln.

    Im Flug sehen sie immer weiß aus, die roten und schwarzen Tupfen sieht man erst, wenn sie sitzt, die "schöne Ute" Utetheisa pulchella. (Ich wehre mich dagegen dieses Tier "Bär" zu nennen.)

    Auf dem Rückweg wuchsen am Straßenrand Büsche von Retama sphaerocarpa (so eine Art Ginster ohne Blätter). Sie waren weiß getupft von Mengen der Australischen Wollschildlaus Icerya purchasi.

    Zwischen den ganzen weißen Tupfen war auch ein (!) roter. Die Bestimmung war überraschend einfach, denn schon auf der wiki-Seite der Schildlaus wird ihr Feind gezeigt. Er hat mittlerweile den Namen gewechselt und heißt jetzt nicht mehr Rodolia sondern Novius cardinalis.  #Neu4me

    Freitag, 16.9.

    An der Brachfläche. Ich dachte ich finde auch Raupen von Acronicta rumicis, wie ich sie letztes Jahr als Joker hatte und wie man sie gerade in mehreren Threads sehen kann. Nix da, dafür seht ihr keinen Chrysolina viridana (erkennbar daran, dass der Halsschild nur am Rand gepunktet ist.)

    Und Prionyx kirbii gefällt mir auch immer, auch wenn ich sie nur zu gerne mal mit Heuschrecken-Beute sehen würde.

    Samstag 17.9.

    So habe ich mich heute für einen langen Spaziergang entschieden. Eigentlich wollte ich zum Aquädukt und dann via Quelle (Nacimiento) zurück, habe aber den Stadtbus verpasst, der samstags nur alle Stunde fährt. Also bin ich direkt zum Nacimiento gelaufen. Am "Eingang" zu diesem Naherholungsgebiet waren Viehtränken aufgestellt. Vieh (Schafe, Ziegen?) habe ich keins gesehen.

    Aber Libellen!

    Trithemis kirbyi - die achtflügelige :19:

    Crocothemis erythraea, auch rot

    die häufigste blaue, Orthetrum chrysostigma

    und mit den Sympetrums habe ich immer meine Schwierigkeiten; Sympetrum sinaiticum ist am schwarzen Strich am Anfang des Abdomens zu erkennen

    Aus dem Wasser habe ich diese Feldwespe gerettet. Während sie sich putzte und trocknete, konnte ich sie in Ruhe fotografieren. Polistes gallicus

    vorwiegend schwarze "Bäckchen" und gelbe Mandibeln - bei dominulus ist es ungekehrt

    Im Wasser sah ich noch etwas Erstaunliches. Es erinnert mich an die von Pilzen parasitierten Spinnen und Weberknechte - aber eine parasitische Alge?? :26:

    Der Weberknecht wird einfach ertrunken sein, aber dass die Alge so an den Beinen entlang wächst?!

    Der Quellteich selber war scheußlich, voller Hausenten und -gänse. Veralgt weil natürlich jeder Enten füttern muss. :53:

    Ich bin länger da gesessen, habe den Schwalben (Mehl-, Felsen-, Rötel-, vielleicht Rauch-) beim Trinken zugeschaut und auf die Vipernatter gewartet. Die kam aber nicht, weil immer wieder ein Gänsegeschwader ankam, ob es nicht doch was zu fressen gibt.

    Allerdings habe ich dort früher noch nie Teichhühner Gallinula chlorops gesehen. Hier ein Jungvogel.

    Noch eine Libellenart. Trithemis annulata

    Dierekt an der Quelle sitzt ja das Wasserwerk von Antequera. Der Überlauf ist ein Bach, der den Teich speist und dort entspringt auch "unser" Bach. Das waren auch nur noch kleine Pfützen. Immerhin ausreichend für ein paar Schmetterlinge, hier Faulbaumbläuling Celastrina argiolus

    In etwas Entfernung sah ich viele Vögelchen. Zuerst dachte ich an Spatzen, aber so viele Spatzen zusammen hätte man gehört und diese sagten kaum was. Das Zoom hat es mir gezeigt: Distelfinken Carduelis carduelis. Ich glaube so viele habe ich noch nie gesehen oder zumindest fotografiert - die sind ja immer sofort weg! Ich zähle 18!

    Auf dem langen Rückweg über die Hügel konnte ich noch ein Pärchen Thekla-Lerchen Galerida theklae entdecken.

    Dann kam ich an der Straße raus, an der die Büsche mit der Wollschildlaus stehen. Jetzt wo ich mich über den Lebenszyklus schlau gemacht habe, wollte ich sie mir noch genauer anschauen. Hier sieht man links eine Larve, die noch kein Wachsgehäuse gebildet hat, bei der mittleren fängt es gerade an.

    Dann wollte ich sehen, ob ich nochmal so einen Käfer finden kann und bessere Fotos machen. Mittlerweile habe ich festgestellt, dass die meisten Fotos so unscharf aussehen, weil der Käfer kurze Haare hat. Käfer habe ich keinen gefunden, aber eine Larve. Das fand ich schon sehr spannend! Ein Merkblatt von der University of California zeigt alle Stadien sowohl von der Schildlaus alsauch vom Käfer.

    Zu guter Letzt hüpfte noch etwas auf der Straße rum - eine kleine Gottesanbeterin Ameles spallanzania. Die hatte ich bis dahin erst einmal gesehen. Ein schwangeres Weibchen.

    So war das auch ohne Schnorcheln ein ganz interessanter Tag.

    Sonntag, 18.9.

    Kurze Runde zum Pinienwald. Eigentlich dachte ich an parasitische Wespen wie Prionyx kirbii, fand aber andere. Mutillidae kann man ja auch als parasitische Wespen bezeichnen.

    Nemka viduata

    Dasylabris lugubris  #Neu4me

    Klaas Reißmann , du kannst sagen, was du willst, ich finde die sehen alle unterscheidbar verschieden aus. Aber ich werde mich da noch genauer mit beschäftigen.

    Drei neue und zwei seltene Arten ist auch eine ganz gute Ausbeute für das "langweilige" Antequera.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Diese vielen und interessanten Funde brauchen sich vor einem Schnorcheltag nicht zu verstecken! :)

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Liebe Susanne,

    man, die Woche hat es aber wieder in sich gehabt! Herzlichen Glückwunsch zu den neuen Arten, die Ameisenwespen sehen irre aus. Die Walzenspinne ist vermutlich auch nicht so häufig? Klasse finde ich auch die verschiedenen Libellen, sie sind alle recht intensiv gefärbt. Sehr interessant finde ich auch die skurril geformten Amerikanischen Schildläuse und ihren Prädator. Das Merkblatt, das du für uns verlinkt hast, zeigt auch eine Käferlarve. Mit dieser Form gehört der Käfer wohl zu den Marienkäfern? Am spannendsten finde ich allerdings den Weberknecht aus dem Wasser. Eigentlich sieht der Belag für mich aus wie Pilze, und es gibt offenbar auch aquatische Pilze:

    Pilzsuche mit Boot und Kescher – 10 faszinierende Fakten zu Pilzen im Wasser – Innovations Report

    Das wäre vermutlich auch für thorben96 interessant.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Drei neue und zwei seltene Arten ist auch eine ganz gute Ausbeute für das "langweilige" Antequera.

    Das kann man wohl sagen! :)

    Was du bis jetzt schon so alles an diesem "langweiligen" Ort gefunden hast, ist wirklich sehr bemerkenswert! :97:

    Der Weberknecht wird einfach ertrunken sein, aber dass die Alge so an den Beinen entlang wächst?!

    Eigentlich sieht der Belag für mich aus wie Pilze, und es gibt offenbar auch aquatische Pilze:

    Das ist auch für mich DER Fund aus deiner letzten Woche! :ups:

    Sabine könnte mit ihrer Vermutung durchaus recht haben, vielleicht meldet sich Thorben oder ein anderer Wissender und kann dazu etwas sagen.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Liebe Sabine und Uwe,

    Eigentlich sieht der Belag für mich aus wie Pilze, und es gibt offenbar auch aquatische Pilze:

    Das ist auch für mich DER Fund aus deiner letzten Woche!

    Sabine könnte mit ihrer Vermutung durchaus recht haben, vielleicht meldet sich Thorben oder ein anderer Wissender und kann dazu etwas sagen.

    das wäre der Hit! Ich habe das eigentlich nur als Kuriosum fotografiert, weil ich der Meinung war (eigentlich immer noch bin), wenn es grün ist, ist es eine Alge. Natürlich erinnerte es mich an die hier gezeigten Pilze. Bei dem Weberknecht handelt es sich übrigens um Cosmobunus granarius.

    Zu den weiteren Anmerkungen von Sabine: Die Walzenspinne ist nachtaktiv, dieses war erst meine dritte in 8 Jahren. Ob sie wohl wirklich selten ist oder nur selten gefunden wird, vermag ich nicht beurteilen.

    Die Libellen sind so kräftig gefärbt, weil es alles Männchen sind. Das hätte ich dazuschreiben sollen.

    Die Schildlaus ist aus Australien, genau wie ihr Prädator. Die University of California musste sich nur damit beschäftigen, weil sie dort als Pest an Zitrusfrüchten auftritt. Und natürlich ist der Käfer ein Marienkäfer, ich habe ja auch den Adulten fotografiert.

    Ja, Ameisenwespen, das wäre noch eine Aufgabe, alle in Spanien vorkommenden zu finden. Das gefällt mir noch besser als Ameisenjungfern; bei denen muss man immer Flügelgeäder vergleichen. Die Muster der Ameisenwespen scheinen doch alle recht unterschiedlich zu sein.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Ich habe das eigentlich nur als Kuriosum fotografiert, weil ich der Meinung war (eigentlich immer noch bin), wenn es grün ist, ist es eine Alge.

    So ging es mir auch, als ich vor Jahren zum ersten Mal eine Spinnenkernkeule fotografiert habe, diese komischen korallenartigen Dinger, aus denen teilweise noch Spinnenbeine heraus schauten. Oder die verschimmelten Köcherfliegen, die auf einmal nicht mehr weiß, sondern schwarz waren und es sich dabei auch um einen seltenen Pilz gehandelt hat.

    Ich bin schon sehr gespannt, ob sich dein Fund noch genauer zuordnen lassen wird.

    Viele Grüße
    Uwe

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  • Aber ist das nicht DAS Kriterium für Pilze, dass sie kein Chlorophyll haben und somit keine Photosynthese machen können und ihre Energie aus organischer Substanz holen müssen? Und wenn sie doch Photosynthese machen wollen, holen sie sich dazu eine Alge in Symbiose und das ganze nennt man dann Flechte.

    Ich glaube, die Algenzellen treiben durchs Wasser, bis sie auf irgendeinen Gegenstand stoßen, da heften sie sich fest und wachsen weiter. Und nur weil diese Weberknechtbeine so lang sind, fällt das auf. Der Weberknecht wurde ja wohl auch von außen nach innen "befallen", denn am Körper selbst ist ja kaum was.

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Klaas Reißmann , du kannst sagen, was du willst, ich finde die sehen alle unterscheidbar verschieden aus. Aber ich werde mich da noch genauer mit beschäftigen.

    Es geht nicht darum, ob Dasylabris und Nemka und so weiter ähnlich aussehen oder unterschiedlich. Es geht einzig um die Vertreter der Gattung Smicromyrme. Diese Gattung zeigt eine Anzahl Arten, die alles andere als leicht zu bestimmen sind. Und sie ist hochgradig revisionsbedürftig. Hier muss einiges überarbeitet werden, weil oft mehrere Arten in nur einer stecken. Wie am Beispiel Deutschland versucht zu erläutern: früher nur drei Arten, inzwischen aber fünf. Und eben nicht, weil neue nach Deutschland gekommen sind, sondern weil innerhalb bekannter Arten mehr als nur die eine steckt.

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Zum eigentlichen Thema: Du kannst es Dir sicherlich so oder so denken, dass mich natürlich die Käfer begeistern. Und, wie Du vemrutlich inzwischen mitgekriegt hast, begeistern mich die Mutillidae sehr. Sie hätten das Potenzial mich von den Käfern wegzulocken, wenn es mehr davon gäbe. :love:

    Was den Weberknecht betrifft, so ist die Alge sicherlich nicht parasitisch, sondern, wie Du schon richtig vermutest, der Weberknecht ins Wasser gefallen und dort ertrunken. Die Alge wächst nur so schön entlang des Weberknechtes, weil dieser eben sehr viel Stickstoff bietet, von dem die Alge lebt. Folgerichtig wächst sie an ihm entlang, um möglichst viel des Stickstoffs abzuschöpfen.

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Die Alge wächst nur so schön entlang des Weberknechtes, weil dieser eben sehr viel Stickstoff bietet, von dem die Alge lebt.

    Ha, das freut mich! Danke. Das hätte sonst mein Weltbild schon sehr durcheinander gebracht. :28:

    Es geht einzig um die Vertreter der Gattung Smicromyrme. Diese Gattung zeigt eine Anzahl Arten, die alles andere als leicht zu bestimmen sind

    Ok. Leider habe ich keine Checklist der Mutillidae von Spanien gefunden. Bei biodiversidadvirtual sind 13 Arten Smicromyrme gelistet, aber nur zwei mit Fotos: S. partita und suberata, wahrscheinlich die Arten, die man am Foto identifizieren kann.

    Bei iNat sind Fotos von 27 Arten Mutillidae aus Spanien, darunter 3 Smicromyrme. Die dritte ist S. ariasi und wurde in Ceuta gefunden. Ist zwar auch Spanien, aber eben Afrika.

    So oder so, fehlen mir noch ein paar. :32:

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

  • Kasimir 27. September 2022 um 21:19

    Hat den Titel des Themas von „Mein täglicher Spaziergang 2022: 12. - 18. September“ zu „Mein täglicher Spaziergang 2022: 19. - 25. September“ geändert.
  • Und wieder ist eine Woche rum. Der Sommer ist eindeutig vorbei, aber bis jetzt habe ich immer noch kurze Hose und Sandalen an. Wenn ich wieder Strümpfe anziehen muss, wird es Winter.

    Montag, 19.9.

    Nachtrunde. Ich versuche es ja immer wieder, ob es nicht doch mal wieder mehr am Licht zu sehen ist. Vielleicht liegt es wirklich an den Prädatoren. Es gibt immer noch Mauergeckos und Gottesanbeterinnen. Hier ein ganz dünnes Männchen von Mantis religiosa.

    Ansonsten ein bisschen Kleinzeug, Zünsler und Spanner.

    Ancylolomia cf tentucuella. Die sind nur genital zu bestimmen, aber ein Spezialist hat mir erzählt, er findet praktisch ausschließlich diese Art in Andalusien. (Ich weiß gar nicht, wie die Verwechselungsart heißt). #Neu4me

    Charissa mucidaria

    Bei dieser Grille dachte ich, ich hätte was Neues, aber sie ist nur nicht ausgefärbt. Gryllus bimaculatus

    Dienstag, 20.9.

    Henchidero, mein Haupt-Jagdgebiet

    Ein paar letzte Tagfalter:

    Lampides boeticus

    Pontia daplidice

    Mittwoch, 21.9.

    Es muss wohl nachts geregnet haben. Ich habe nichts davon mitgekriegt und auch die Straße war nicht nass. Aber der Boden an der Brachfläche war feucht und hat die Schnecken aufgeweckt.

    Cornu aspersum

    und Otala punctata

    Von unten; hier sieht man den weißen Rand des Mundes (im Gegensatz zu Otala lactea)

    Donnerstag, 22.9.

    Teilweise bewölkt und irgendwo muss es geregnet haben.


    Im Pinienwald, das Highlight der Woche. Sitzt du gut, Klaas Reißmann ? 5 (in Worten: fünf!) Arten Mutillidae :97: :97: :97:

    (In order of appearance)

    Nr. 1: Dasylabris lugubris erkenne ich mittlerweile: eine dreizackige Krone und darunter 3 kurze parallele Striche

    Nr. 2 kam nur wenige Minuten später. Rannte wie immer über den Boden, machte aber ab und zu so komische kleine Hüpfer.... nein, keine Hüpfer, sie fliegt!! Also nicht sie, sondern er, mein erstes Männchen! :71: :71: :71: Die "Jagd" war noch schwieriger als sonst, immer wenn ich gerade fotografieren wollte, war er wieder weg. Schließlich blieb er am Zaun eines Olivenhains auf einem Stein kurz sitzen. (Ist er nicht süß? :45:)

    Dann kroch er unter den Stein, den ich vorsichtig weggenommen habe und so noch ein Foto erhaschen konnte

    Mittlerweile "kenne" ich drei Spezialisten bei iNat, also neben dem Daniel noch ein Spanier und ein Ami und alle sind sich einig mit Stenomutilla sp. #Neu4me

    Nr. 3 Smicromyrme partita hätte ich erkennen sollen/ können...

    Nr. 4 lässt sich bis auf Myrmilla cf calva eingrenzen #Neu4me

    Bei Nr. 5 geht es nur bis zum Tribus Smicromyrmini

    Ein Blümchen habe ich auch gesehen. Die Gattung Vagaria hat nur zwei Arten: V. parviflora aus Syrien und Israel und V. olivieri aus Marokko. Also ein Gartenflüchtling?

    Freitag, 23.9.

    An der Brachfläche.

    Das Nest von Polistes gallicus ist immer noch bewohnt.

    Die einzige Eule, die ich regelmäßig sehe: Acontia lucida

    und besonders für Addi eine Ameise: Messor barbarus. Die haben richtige Straßen zu ihrem Bau - einem Loch im Boden - und schleppen von weither Samen und Stöckchen an.

    Samstag, 24.9.

    Wieder zum Pinienwald. Auf dem Weg dahin schaue ich Heliotropium europaeum genau an, denn es ist die Futterpflanze von Utetheisa.

    Ich fand sogar eine Raupe, aber nicht von Ute. Bei der Bestimmung bin voll auf den Bauch gefallen, denn ich dachte alle Noctuidae haben vier Bauchbeinpaare. Überhaupt, wenn eine Raupe so einen "Buckel" macht, kann es nur ein Spanner sein. Weit gefehlt, das ist Acontia lucida. Wurde mir auf iNat bestimmt, ich habe dann beim Lepiforum und pyrgus.de verglichen und es stimmt tatsächlich. :75: :33:

    An Mutillidae gab es Dasylabris lugubris und Nemka viduata.

    Komisch, in früheren Jahren war Ronisia barbarula eindeutig die häufigste.

    Die Zikaden singen nur noch sehr vereinzelt, aber die Bäume sitzen noch voller Exuvien.

    Sonntag, 25.9.

    Nachtrunde. Es ist kühl und windig, man muss was langärmeliges anziehen. Keine Prädatoren, aber trotzdem keine Mengen und wieder nur Kleinzeug.

    Catoptria staudingeri #Neu4me

    Udea numeralis

    ein unbestimmter Spanner - Eupithecia sp.?

    Dieser Käfer glänzte so, dass ich ihn zuerst nicht erkannt habe. Es sollte aber wohl Lagria sp. sein.

    Das war's mal wieder.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 269, neu: 21, Vögel: 78, Nachtfalter: 50, Disteltiere: 17

    Einmal editiert, zuletzt von Kasimir (27. September 2022 um 22:50)

  • Vielen Dank für Messor barbarus, Susanne! :):thumbup:

    Gratulation zu den Ameisenwespen bzw. zu den vielen Neuzugängen! Was für eine spannende Woche!

    Die Exuvie der Zikade hast Du so etwas von genial getroffen! Ich bin ja schon froh, wenn ich hier ab und an ein Imago sehe...

    Bei Euch sind noch Wespen unterwegs und Raupen... Das ist hier leider ganz vorbei!

    Socken sind hier seit ein paar Tagen wieder angesagt.

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Wahnsinn Susanne, wirklich faszinierend, was Du so immer wieder findest!

    Ich beneide Dich um die Temperaturen, wir hatten letzte Woche schon Frost in der Nacht von den Bergen schaut der Schnee runter!

    LG Silke

  • Beachtliche Funde auch ohne Tauchgang! :97:

    Wenigstens sind mal wieder mehrere Falter dabei, ich dachte schon, die wären alle der Hitze und Trockenheit zum Opfer gefallen.

    ein unbestimmter Spanner - Eupithecia sp.?

    Ich mag nicht so recht an einen Blütenspanner glauben, er hat doch eine recht breite Flügelform. :91:

    Aber ausschließen mag ich ihn auch nicht. :26: Könnte auch einer von den Zwergspannern sein? Der müßte sich doch eigentlich anhand seiner markanten Flügelzeichnung bestimmen lassen. :92:

    Der Sommer ist eindeutig vorbei, aber bis jetzt habe ich immer noch kurze Hose und Sandalen an.

    Beneidenswert, habe gerade an mein Außenthermometer geschaut, satte 6°C und immer wieder heftige Regenschauer.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






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