Mittlerweile habe ich mich immerhin entschieden, weiterhin jeden Tag raus zu gehen. Ob ich dabei auch jedesmal etwas Neues finden muss, weiß ich noch nicht. Deshalb berichte ich erstmal von meinen täglichen Spaziergängen - den Titel kann man ja immer noch ändern. Jedenfalls möchte ich auch etwas mehr auf Pflanzen achten.
Samstag, 1. Januar 2022
Auf einem Blatt saß ein winzig kleiner Rüssler. Als ich ihn näher anschauen wollte, fiel er vom Blatt - oder ließ sich fallen - und ward nicht mehr gesehen.
Dann habe ich auch zum ersten Mal bewusst eine Mine wahrgenommen (danke, Sabine!). Mehr muss ich auch nicht wissen, da ich auch keine Ahnung habe, was das für eine Pflanze war.
Am "dicken Ende" sieht man den Verursacher.
Es blüht Iris planifolia, aber das tut sie immer um diese Jahreszeit; es hat also nichts mit dieser Wärme zu tun.
Und ein Postillion Colias croceus versucht von unten an den Nektar zu gelangen.
Das letzte Jahr fing auch mit einem Wiedehopf an. Diesmal habe ich ihn sogar entdeckt, obwohl er sich nicht bewegt hat. Ich habe mich langsam näher geschlichen, bis ein Spaziergänger kam und der Kies laut knirschte - da war er weg.
Sonntag, 2. Januar 2022
Ich wollte schauen, ob der viele Regen der letzten Woche den großen flachen Teich an der Quelle wenigstes etwas angefüllt hat.
Zuerst kam ich an meinem normalen Gebiet vorbei und am Bach war eine große Gruppe von hibbelichen zwitschernden Vögelchen. Bis ich die Kamera soweit hatte, saßen immerhin noch zwei da - und es waren weder Stieglitze, noch Girlitze oder Zeisige sondern Wellenastrilde Estrilda astrild. Jedenfalls denke ich, es kommt nichts anderes in Frage, auch wenn im Buch steht, er solle einen roten Schnabel haben. Im letzten Jahr habe ich fast an der gleichen Stelle einen am 8. Mai gesehen.
Ein ziemlich zerrupfter Lampides boeticus ist auch noch aktiv.
An der Quelle war wenig Wasser, keins im großen Teich und am Hauptteich viele Leute, die weiße Enten fütterten. Hat mir alles nicht gefallen, da bin ich umgedreht und über die Hügel zurück.
Das hat lange gedauert, bis ich wusste, was das für eine Pflanze ist. Ich hatte immer gedacht, da muss ich aufpassen, das gibt bestimmt eine tolle große Orchidee oder so. Irgendwann vergisst man es dann, die Blätter verwelken, ohne das sich was ereignet hat und am Ende des Sommers, wenn man schon gar nicht mehr daran denkt und von den Blättern nicht mehr viel zu sehen ist, taucht plötzlich ein Stengel mit vielen weißen Blüten auf. Drimia maritima heißt die Pflanze, wiki sagt Meerzwiebel.
Diese Pflanze habe ich erst heute gelernt, iNat hat mir Moricandia arvensis (Brassicaceae) vorgeschlagen und das sieht ganz gut aus.
Wenn nichts los ist, so wie heute, kann ich diese Runde von 14 km auch in 4 Stunden absolvieren.