Mein täglicher Spaziergang 2022: 29. Dezember an der Guadalhorce-Mündung

Lieber _Stefan_ Prima Foto! Noch besser als die Zuckerstangenbeine gefallen mir ja die unvergleichlichen Augen! (und eine schönere Schnecke hat deiner auch ergattert)

Lieber Klaas Reißmann

Zitat von Klaas Reißmann

Der Lixus sieht toll aus. Ich kann leider nicht erkennen, ob der so soll, oder ob der ein Problem hat.

für mich sieht das aus, als hätte er ein größeres Loch in den Flügeldecken. Und dann hatte ich angenommen, dass der weiße Belag vielleicht ein Pilz ist oder so.

Zitat von Klaas Reißmann

und auch, wenn man ihn nicht sehen kann, finde ich den Seeigel toll

Ja, da muss ich den/ die Seeigel wohl noch nachliefern.... und demnächst bessere Fotos machen

Steinseeigel Paracentrotus lividus, gibt es in lila/braun und grünlich

sie können sich Löcher in die Steine graben, in denen sie sitzen, manchmal ganze Kolonien, dicht an dicht (da habe ich nur ein unscharfes Foto vom letzten Jahr)

Schwarzer Seeigel Arbacia lixula

hat längere Stacheln, sitzt immer offen auf dem Substrat. Ich nehme an, der war es.

Übrigens habe ich Null Ahnung von Seeigel-Systematik, muss aber gerade feststellen, dass Seeigel eine eigene Klasse sind und diese beiden zu zwei verschiedenen Ordnungen gehören.

Zitat von Batia

Sind das die zwei schwarzen mit weißen Punkten drauf?

Ja, genau! Irre, nicht?

Liebe Sabine Flechtmann , du hast ja einen neuen Avatar! Willst du den nicht mal vorstellen? Die eckigen Flügeldecken sind mir, glaube ich, völlig unbekannt.

Meine Neufunde beschränken sich ja mittlerweile vor allem auf die Unterwasserwelt - und da bin ich noch lange nicht durch (auch wenn ich natürlich eingeschränkt bin - auf mit Öffis erreichbare Orte und in der Höhe durchs Schnorcheln).

Hatte ich schon gesagt, dass es immer noch heiß ist und ich keine Lust auf lange Wanderungen hatte? Nichts desto trotz hat sich Einiges - sogar Neues - gefunden.

Montag, 25.7.

In meinem Patio gibt es eine kleine Springspinne: Heliophanus tribulosus. Da brauche ich ja nicht weiter weg.

Dienstag, 26.7.

Auf der Brachfläche, diesmal nicht an Minze. Bei diesem seltsamen "Grashüpfer" musste ich doch genauer hinschauen. Ziemlich klein, ca. 1,5 cm und tarn-strohfarben.

Da fiel mir gar nichts zu ein und ich habe meine spanischen Facebook-Spezialisten gefragt. Einer sagte "wie gut, dass du die Mesosternalplatte fotografiert hast. Die ist länger als breit, also ist es Oecanthus dulcisonans." Ein Weinhähnchen mit "süßem Gesang", wenn man dem Artepithetum glauben kann.

Mittwoch, 27.7.

Mal wieder eine Nachtrunde, auch wenn es keine großen Nachtfalter gibt - ja eigentlich überhaupt nicht viel. Muss ich halt braue Zünsler fotografieren.

Bostra obsoletalis erkenne ich jetzt immerhin.

Den nächsten habe ich nicht erkannt und auch meine Spanier hatten Schwierigkeiten. Einer tippte auf Cathayia insularum - und wenn ich mir das LepiWiki so anschaue, sieht das nicht schlecht aus. Der wäre auch . Allerdings, wenn schon Palmenschädling, würde ich natürlich lieber Paysandisia archon sehen. Der breitet sich von Frankreich her aus, in Barcelona, Madrid und Alicante ist er schon gesehen worden, aber in Andalusien noch nicht.

Donnerstag, 28.7.

Während der gleichen Nachtrunde, aber um 0:30, also am nächsten Tag gab es noch einen Freufund, wenn auch nicht direkt neu. Es zahlt sich doch aus, jeden kleinen Gecko anzuschauen und dieser hier war sogar in fotografier-freundlicher Höhe. Weil ich ja immer gerne so Gegenüberstellungen mache, gibt es hier nun beide Gecko-Arten. Hemidactylus turcicus habe ich schon (nur) am 30.11.2019 und am 20.5.2017 fotografiert.

Nachmittags war ich nochmal los und habe - aus gebührender Entfernung - ein Nest von Polistes gallicus fotografiert. Da bin ich ein bisschen allergisch und die Stiche (meist in die Hand) schwellen immer so an, dass ich die Finger für zwei Tage nicht mehr bewegen kann. Das wollte ich vermeiden.

Freitag, 29.7.

An der Brachfläche. Von unten dachte ich, das ist mal ein spannender Falter.

Von oben stellte er sich dann als einfacher Uresiphita gilvata raus, immerhin mit etwas geöffneten Flügeln, so dass der poetische englische Name Wandering Sunset seine Berechtigung hat.

Samstag, 30.7.

In der Stadt; jetzt habe ich alle "grauen Bläulinge" gesehen und kann wieder eine Gegenüberstellung machen.

Sonntag, 31.7.

Strandtag. Ich war wieder an der gleichen Stelle wie letztes Mal. Diesmal gab es allerdings etwas Brandung, die den Sand aufwirbelte. Größere Fischschwärme gab es auch nicht, aber dafür anderes "Treibgut".

Die Leuchtqualle Pelagia noctiluca sieht zwar hübsch aus, aber dichter wollte ich ihr nicht kommen. Sie soll sehr schmerzhaft nesseln. Umso mehr freut mich das Foto.

Mit Seeigeln wollte ich mich ja weiter beschäftigen. Das ist der Steinseeigel Paracentrotus lividus.

Und hier ist sein Skelett. Die Öffnung auf der Unterseite ist kleiner als bei Arbacia lixula. Den muss ich noch finden.

Es ist übrigens fast unmöglich mit der Schnorchelmaske zu tauchen. Da ist soviel Luft im System und am Schnorchel sogar noch eine Ventilklappe, die beim Tauchen zugeht. Und ausserdem muss ich mir ein Sammelbeutelchen nähen. Diese Seeigelschale habe ich mir ins Dekolleté gesteckt, aber verloren.

An den Felsen gab es das Übliche: Variable Schleimfische Parablennius pilicornis sind immer wieder nett.

Und an Thuridilla hopei komme ich auch nicht vorbei.

Vom Einsiedlerkrebs Clibanarius erythropus wollte ich ja noch ein besseres Foto machen. Hier sieht man zwar vom Körper nichts, aber wenigstens die gestreiften Beine.

Und noch etwas habe ich gefunden. Coscinasterias tenuispina heißt zwar Blauer Seestern, aber ich glaube es kommt nichts anderes in Frage. Ganz davon abgesehen ist es eh mein erster Seestern, also auf alle Fälle neu.

Und damit ist diese Woche auch abgehakt.

Zitat von Moosfreund

Aber nicht zuviel Körperkontakt, ist dein Fuß wieder in Ordnung?

Man spürt noch ein bisschen was, aber es ist auch nicht schlimmer als die Distelstacheln, die ich mir häufiger eintrete.

Ich hatte schon befürchtet, diesmal gibt es Körperkontakt mit der Leuchtqualle. Da habe ich mehrere gesehen - auf mich zutreibend - und bin ein bisschen panisch geworden. Aber ich konnte ihnen doch noch ausweichen.

Danke an alle für eure Likes und Kommentare.

Zitat von Klaas Reißmann

Endlich auch der Seeigel.

Zitat von Sabine Flechtmann

Auch die Seeigel-Skelette finde ich sehr apart und dekorativ. Schade, dass du die Schale verloren hast.

Mit den Seeigeln bin ich ja noch nicht fertig. Erstens habe ich mir stabile Sport-Einlegesohlen für meine Badeschuhe gekauft, da kommt kein Seeigel mehr durch und zweitens habe ich mir ein Säckchen aus einem Schirmsegment genäht mit Schlaufe für den Gürtel. Die nächste Schale werde ich auf jeden Fall mitnehmen - und mal sehen, was sich sonst noch so findet. (Auf die Idee hätte ich auch schon früher kommen können, das ist sicher auch an Land ganz praktisch.)

Ausserdem fehlt mir noch ein Foto von einer Kolonie und dann noch ein paar gute Fotos und eine Schale vom Schwarzen Seeigel. Ein par Mal kann ich ja noch an den Strand.

Zitat von Sabine Flechtmann

Bei Cathayia insularum habe ich etwas Zweifel. Wenn ich mir die Abbildungen im LepiWiki

Cathayia insularum - LepiWiki

ansehe, haben die breitere Flügel. Und kein einziges Exemplar hat die Flügel auseinander. Diese Flügelhaltung hätte mich eher bei den Phycitini suchen lassen.

Danke Sabine, dass du dich mit meinem braunen Zünsler beschäftigt hast. Wenn er nicht bestimmt werden kann, ist's auch ok.