Lindenwanzen, Oxycarenus lavaterae, - eine Betrachtung

  • Lieber Uwe,

    ich denke, du hast mit der langflügeligen Feuerwanze echt Glück gehabt. Ich habe alle meine Fotos von Feuerwanzen durchgesucht, aber alle sind mit verkürzten Flügeln.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • ich denke, du hast mit der langflügeligen Feuerwanze echt Glück gehabt.

    Liebe Sabine,

    um zu überprüfen,ob da Glück und Zufall die Hauptgründe für meinen Fund sind,werde ich die Feuerwanzen mal etwas genauer unter die Lupe nehmen.Aber erst muß es dazu wärmer werden,heute ist es hier wieder winterlich kalt,es könnten sogar Schneeschauer kommen.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






  • Nachdem ich gestern eine Weile die Blattläuse fotografiert hatte, nahm ich mir die Bäume vor. Auf vielen von ihnen sind nun die Lindenwanzen aktiv. Viele hocken zwar immer noch auf einem Haufen und lassen sich die Sonne auf den "Pelz" brennen...

    ...aber es laufen doch viel mehr den Baum rauf- und runter und das in einem schnelleren Tempo als noch vor wenigen Wochen, wo sie sich kältesteif langsam vorwärts bewegten (wesentlich besser zu fotografieren!).

    Ich schaute ihnen eine Weile zu, bis mir ein hellere Wanze auffiel.

    Es dauerte einen Moment, bis ich geschaltet hatte... Es war eine frisch geschlüpfte Wanze und nun das fertige Imago. Ich war wohl nur so erstaunt, da ich jetzt noch nicht damit gerechnet hätte...

    Aber "hinten herum" sah sie doch sehr seltsam aus...

    Ob das ein Schlupfproblem, ein -fehler ist oder noch abfällt... Mal sehen, ob ich noch etwas dazu finde.

    Ich beobachtete weiter das rege Treiben an dem Baum und mir fiel auf, dass sich zunächst eine Larve seltsam verhielt. Also nicht seltsam, aber sie machte etwas anders als die anderen.

    Also wurde das genauer angeschaut - und ich habe doch tatsächlich die Larvenhaut (Exuvie - mein neues Lieblingswort!) :) gefunden.

    Und genau diese wurde von der Wanzenlarve genauestens inspiziert und "abgeschnüffelt".

    (Rechts läuft übrigens ein Springschwanz vorbei...)

    Der Rüssel tastete die gesamte Hülle ab.

    Hier ist der linke Teil schön scharf geworden.

    Nun, die Larve war irgendwann fertig, aber schon der nächste Neugierige nahte!

    Auch sie betastete ihren Fund ausgiebig.

    Das war mir bisher neu, dass die Häutungsreste so viel Interesse bei den Kollegen wecken!

    Ich habe die Exuvie eingesammelt und werde sie noch hier zu Hause genauestens fotografieren.

    Bei weiterer Betrachtung des bunten Treibens, fiel mir ein sehr kleiner roter Punkt auf. Meines Erachtens war es eine Lindenwanze L1. Sie war höchtens einen guten Millimeter groß.

    Meiner "Diagnose" zur Folge schien sie noch nicht allzu lang aus dem Ei geklettert zu sein. Sie war noch ziemlich hell und irgendwie durchsichtig.

    Eine Unebenheit auf der Rinde wird zur riesigen Herausforderung...

    Hier finde ich ihre Körperform allerdings seltsam. Da sieht sie gleichbleibend breit nach vorne hin aus und läuft nicht spitz zu... Aber vielleicht ist es auch die Perspektive und sie hat den Kopf in den Nacken gelegt...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Da kann ich Wiltrud nur zustimmen! Interessante Doku mit klasse Aufnahmen! :18:

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Ich würde vermuten, dass die Larve eher die Reste Flüssigkeit aufgesogen hat, die sich in der Larvenhaut befindet. Um sich häuten zu können, müssen Insekten neben der neuen Haut zwischen der alten und der neuen Haut Flüssigkeit sammeln, damit die neue Haut nicht an der alten fest pappt. Diese Flüssigkeit geht theoretisch beim Schlupf aus der alten Haut verloren, dürfte aber zumindest gewisse Mengen Eiweiße beinhalten, die einen sehr hohen Nährwert haben sollten. Ich denke, dass hier das Hauptinteresse liegt. Denn wenn Du genau hin schaust, siehst Du, dass sie ihren Rüssel in der Exuvie hat. Gerochen wird mit den Fühlern. ;)

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Denn wenn Du genau hin schaust, siehst Du, dass sie ihren Rüssel in der Exuvie hat. Gerochen wird mit den Fühlern

    Dass sie den Rüssel in der Exuvie hatten, hatte mich tatsächlich gewundert. Aber Deine Erklärung gibt mir die Antwort.

    Ist ja eigentlich logisch, dass bei der Häutung ein "Gleitmittel" vorhanden sein muss. Allerdings hatte ich mir bisher keine Gedanken in diese Richtung gemacht... Wieder etwas gelernt - Danke! :thumbup:

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Irgendwie fehlt ein "Bitte" Emoji. ;) Nichts zu danken. Gern geschehen. Für so was lebe ich ja... ;)

    Habe ich auch schon manches Mal gedacht...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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  • Hallo Addi,

    das sind wieder tolle Bilder von deinen Wanzenbeobachtungen,die ich so sonst kaum zu sehen bekommen würde. :thumbup:

    Schon deshalb,weil es in meinem Umfeld diese Wanzenart nicht gibt.

    Viele Grüße
    Uwe

    "Leben ist nicht genug" sagte der Schmetterling."Sonnenschein,Freiheit und eine kleine Blume gehören auch dazu." (Hans Christian Andersen)






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