Raupe mit Brennhaaren. Schwammspinner? Streckfuß?

  • Hallo,

    wir wohnen in Schleswig-Holstein direkt am Sachsenwald. Mitte Oktober hatten wir Wäsche zum Trocknen im Garten stehen. Bei der Gelegenheit waren dort zwei Raupen in zwei T-Shirts eingezogen und haben sich dort verpuppt. Das blieb zunächst leider unbemerkt. Beim Anziehen war dann sehr schnell zu spüren, dass die possierlichen Tierchen Brennhaare hatten. Das erinnert schlagartig an Brennnesseln. Was für eine Raupe ist das?

    Der erste Gedanke geht natürlich an den Eichenprozessionsspinner. Leider sind Bilder vom (einzelnen!) Kokon nicht zu finden. Überdies haben wir Zweifel: Zum einen verpuppen die Tiere sich nicht einzeln, sondern i.d.R. gemeinsam und das auch nicht abseits ihres Gespinstes im Baum. Warum finden wir also Kokons in unserer Wäsche und zudem auch noch zwei weitere an der Hauswand?

    Zum anderen könnte der Zeitpunkt gegen den Prozessionsspinner sprechen: Ich lese, dass der Falter bereits im August ausfliegt. Warum verpuppen sich die Kollegen dann erst Mitte Oktober?

    Gibt es bei uns noch andere Raupen mit Brennhaaren?

    Bilder anbei. Wir würden uns über eine Einschätzung freuen.

    Danke und Gruß

    Hannes

  • Hannes 28. Oktober 2021 um 13:31

    Hat den Titel des Themas von „Eichenprozessionsspinner?“ zu „Raupe mit Brennhaaren. Eichenprozessionsspinner?“ geändert.
  • Ich kann Dir leider nicht sagen, um welche Art es sich handelt. Man müsste die Puppen überwintern und schauen, was nächstes Frühjahr dabei raus kommt. Ich kann Dir aber sagen, dass sowohl der Kokon, als auch die Puppe und all die von Dir genannten Gründe absolut gegen Thaumetopoea processionea sprechen. Es ist kein Eichenprozessionsspinner. Es gibt aber diverse weitere Raupenarten, die ein dichtes Haarkleid besitzen und deren Haare zu Irritationen auf der Haut führen können. Wie so oft ist das abhängig von der Hautpartie (unsere Schleimhäute sind z.B. sehr empfindlich, während die Hände sehr viel mehr verkraften) und der individuellen Sensibilität.

    Ich kann nun nicht beurteilen, wie stark die Hautirritationen sind, weswegen ich auch keine definitive Empfehlung aussprechen kann, sondern nur generelle Verhaltensvorgaben. Wenn es nur ein wenig juckt, ist alles gut, das geht vorbei. Wenn es zu heftig wird, einmal den Arzt aufsuchen. Ich weiß nicht, was er tun kann, aber kann etwas tun, vermutlich über Salben, ggfs. aber auch mehr. Sollte die betroffene Person Allergiker sein, bitte unbedingt zum Arzt gehen, also jetzt am Wochenende in die Notaufnahme eines Krankenhauses, da hier kaum zu beurteilen ist, wie sich das ganze auswirken könnte.

    Liebe Grüße

    Klaas

  • Hallo Hannes,

    die Raupe des Eichenrprozessionspinners schließe ich auch aus. 2011 hatte ich mal das "Vergnügen" so eine mit in die Wohnung zu schleppen und eh ich sie wieder aussetzen konnte, hat sie sich unterm Küchenpapier verpuppt. Von damals habe ich nur diese eine einzige Aufnahme. Die Puppe ist zwar nicht vollständig zu sehen, aber der Kokon sieht ganz anders aus als deiner. Zumal auch die Zeit gar nicht dazu paßt. Die Raupen sind von Mai bis Juni zu finden, der Falter fliegt im Juli.

    Es gibt, wie Klaas schon geschriben hat, eine Reihe weiterer behaarter Raupen. Die Haare des Goldafters können auch Juckreiz auslösen. Allerdings paßt auch hier die Zeit nicht dazu. Da hilft wohl wirklich nur, den Falter schlüpfen zu lassen.

    Liebe Grüße

    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Kann er denn jetzt noch schlüpfen, ohne den Kokon um sich herum? Oder spielt das keine Rolle von wegen Wärmehaushalt und in der Wohnung ist ja nicht unbedingt mit Fressfeinden zu rechnen...

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Hannes 4. November 2021 um 10:11

    Hat das Label von unbestimmt auf bestimmt mit Restunsicherheit geändert.
  • Hannes 4. November 2021 um 10:11

    Hat den Titel des Themas von „Raupe mit Brennhaaren. Eichenprozessionsspinner?“ zu „Raupe mit Brennhaaren. Schwammspinner? Streckfuß?“ geändert.
  • Wir haben den Hinweis erhalten, dass es sich auch um den Schwammspinner oder den Buchen-Streckfuß gehandelt haben könnte.

    Ich stelle fest, dass eine Bestimmung anhand nur eines Kokons oder der Puppe sehr schwierig ist. Zum einen sehen sich die Puppen, zumindest für den Laien, sehr ähnlich. Zum anderen findet man nur wenige Bilder zum Vergleich der Kokons. Das nächste mal brüten wir sie aus.

    Meine Frau und ich können bestätigen, dass die Hautreaktion (am Oberarm) sehr heftig war. Auch nach einer Woche hat man da noch was von. Die Raupen verstehen definitiv keinen Spaß. Cortisonsalbe hilft etwas. Wehe dem, der die Haare einatmet.

    Danke für die Rückmeldungen!

    Gruß, Hannes

  • Das würde für den Schwammspinner, Lymantria dispar, sprechen. Die Raupen sind gut behaart und mancher reagiert empfindlich auf die Haare. Beim Buchenstreckfuß würde ich Hautirritationen eher nicht erwarten, auch wenn er ebenfalls dicht behaart ist. Aber dafür habe ich zu viele Menschen in meinem Leben gesehen, die die Raupe auf der Hand und keinerlei Probleme hatten.

    Liebe Grüße

    Klaas

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