Abrostola triplasia vs. A. tripartita => Abrostola tripartita

  • Hallo Forum!

    Im Garten und am Weinköder waren die letzten Wochen viele Dunkelgraue Nessel-Höckereulen (Abrostola triplasia) zu beobachten. Diese hier ist, wie ich finde, ein Musterexemplar vom 02.08.2021:


    Ab und zu halte ich die Kamera einfach im dunkeln auf meine Pflanzen und blitze eine Übersicht, um hinterher zu sehen, was auf den Fotos drauf ist.

    Am 18.07.2021 fotografierte ich ebenso drauf los, um hinterher zu bemerken, dass die Höckereule auf dem Bild wohl eher einer Silbergrauen Nessel-Höckereule (Abrostola tripartita) ähnelt, welche ich allerdings im Garten bisher noch nicht gesehen habe. Insbesondere die schwarzen Apikalstriche sind bei diesem Exemplar anders und eher Abrostola tripartita zuzuordnen.

    Hier einige Ausschnittvergrößerungen:

    Eure Meinung? :)

    Viele Grüße

    Burkhard

    Fundort:

    MTB 4026/2 (LK Hildesheim)

    Höhe üNN 135m

    Garten + Weinköder

    Datum: 18.07. + 02.08.2021

    Einmal editiert, zuletzt von burki (28. August 2021 um 19:11)

  • burki 28. August 2021 um 13:57

    Hat das Label von unbestimmt auf bestimmt mit Restunsicherheit geändert.
  • Lieber Burkhard,

    ich hatte schon früher mal etwas dazu gebastelt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    Lieber Burkhard,

    ich hatte schon früher mal etwas dazu gebastelt.

    ich kenne die Kriterien und auch Deine Gegenüberstellung.

    Allerdings hatte ich auch schon Abrostola triplasia, bei denen man aufgrund des sehr dunklen Flügelhintergrundes die Apikalstriche durchaus als "verschmolzen" interpretieren konnte. Auf einem guten Foto sieht man das besser, hier eher nicht. Allerdings sprechen die zusätzlich sehr kontrastreich umrandeten Makel und vielleicht auch das helle Saumfeld (kann auch durch den Blitz kommen) für Abrostola tripartita.

    Wegen dieser, für mich nicht ganz klaren Informationen auf den Bildern, wollte ich noch eine zweite (oder dritte) Meinung hierzu einholen.

    Viele Grüße

    Burkhard

  • Lieber Burkhard,

    also, für mich gehören die Falterausschnitte zu Abrostola tripartita. Ich habe meine Fotos nochmal kritisch durchgesehen:

    a) bei A. triplasia haben Mittel- und Saumfeld die gleiche Farbe

    b) bei A. tripartita ist das Saumfeld durchschnittlich heller als das Mittelfeld.

    Bei deinem Falter trifft b) zu gepaart mit einem verschmolzenen Apikalfleck => Abrostola tripartita.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    ich habe dutzende Gartenfotos aus jetzt 3 Jahren von Abrostola triplasia. Abrostola tripartita war nie dabei. Deshalb, und weil ich Abrostola tripartita noch nie von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, wollte ich mich noch einmal absichern. Andere Arten (selbst schwierige), die ich hier regelmäßig habe, erkenne ich mittlerweile von weitem. Das nennt man Erfahrung und die bin ich am sammeln. Für Arten, bei denen ich auch nur ein klein wenig unsicher bin, hole ich eine zweite Meinung ein. Diese Vorgehensweise habe ich so gelernt und selbst wenn man sich dabei manchmal zum "Affen" macht, ist das der einzige gangbare Weg um z.B. bei Kartierungen seriöse Ergebnisse vorzeigen zu können.

    Bei deinem Falter trifft b) zu gepaart mit einem verschmolzenen Apikalfleck => Abrostola tripartita.

    Vielen Dank für Deine Bestätigung! :)

    Viele Grüße

    Burkhard

    Einmal editiert, zuletzt von burki (28. August 2021 um 19:15) aus folgendem Grund: Rechtschreibung korrigiert.

  • burki 28. August 2021 um 17:04

    Hat das Label von bestimmt mit Restunsicherheit auf bestimmt auf Artniveau geändert.
  • burki 28. August 2021 um 17:04

    Hat den Titel des Themas von „Abrostola triplasia vs. A. tripartita“ zu „Abrostola triplasia vs. A. tripartita => Abrostola tripartita“ geändert.
  • Tja, lieber Burkhard,

    und manchmal nimmt man Merkmale wahr, ohne dass man sie in Worte fassen kann.

    Eine Bestimmungsanfrage zu Abrostola gab es heute gerade, aber von einem völlig abgeflogenen Tier. Solche fotografiere ich nicht mehr. Es sei denn, es gäbe noch kleinste, sichtbare Hinweise auf die genaue Art. Ansonsten lasse ich von Abgeflogenem die Finger.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    und manchmal nimmt man Merkmale wahr, ohne dass man sie in Worte fassen kann.

    ... und manchmal meint man auf Fotos Merkmale zu erkennen, die aufgrund von Beleuchtung bzw. Winkel des Lichteinfalls zwar zu sehen sind, aber in Wirklichkeit nicht existieren.

    Ich zeige Dir (Euch) mal zwei Fotos von Abrostola triplasia, welche im Abstand von 6 Sekunden aufgenommen wurden. Da Abrostola triplasia so schön neben Mormo maura saß, bin ich beim Fotografieren langsam näher gegangen, da ich befürchtete, die könnten irgendwann abhauen.

    Bild 1 zeigt die Aufnahme vom 18. Juli 2021 um 22:50 Uhr und 46. sec. (Exif).

    Bild 2 zeigt die Aufnahme vom 18. Juli 2021 um 22:50 Uhr und 52. sec. (Exif).

    Wie man sieht, verändert sich die Schattierung des linken Flügels sehr stark. Auf dem ersten Bild scheinen die Apikalflecke fast verschmolzen zu sein, während man im zweiten Bild die deutliche Trennung erkennen kann. Auch das Saumfeld leuchtet heller, obwohl es in Aufsicht genauso grau wie das Mittelfeld ist. All das ist den Reflektionseigenschaften der Flügelschuppen geschuldet.

    Soweit zur Verlässlichkeit von Fotos, wenn man nur ein oder zwei Merkmale hat, die aber durch die Aufnahmebedingungen verfälscht werden können.

    Viele Grüße

    Burkhard

  • Lieber Burkhard,

    es wäre ein Grund für Tageslichtaufnahmen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • OK, Burkhard,

    du weißt eigentlich schon, wie ich das meine, ohne dass ich das jetzt näher ausführen muss.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

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