• Lieber Stefan,

    wie schön, das relativiert sich dann etwas. Bei mir zählen nur fotografierte - wenn auch schlecht. Aber das liegt natürlich auch daran, dass ich mir nicht traue. Ich habe schon einiges erst im Nachhinein am Foto identifiziert und Vogelstimmen kann ich sowieso nicht.

    Ausserdem bin ich in diesem Jahr noch nicht aus der Provinz Málaga rausgekommen.

    Wie findest du denn die Felsenschwalbe? Die hat mich gefreut.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Wie findest du denn die Felsenschwalbe? Die hat mich gefreut.

    Na wie finde ich die wohl? Klasse find ich die. Ich hab sogar das Glück gehabt, den Namen nicht zu lesen, bevor du schriebst:

    und wenn man weiß, was man sehen soll, erkennt man sie auch, finde ich.

    Dann hab ich mich mal im Bestimmen probiert und bin zum selben Ergebnis gekommen. Zugegebenermaßen kenne ich die aber auch schon, wenn auch nur aus Italien bzw. anderen Alpenländern. Da hatte ich aber schon das Glück, dass Felsenschwalben an unserer Unterkunft gebrütet haben. Ich finde sie im Flug allerdings schöner, wenn sie einem ihre weiß durchscheinenden Punkte auf den Stoßfedern präsentieren.Davon hab ich natürlich kein Bild, daher hab ich mal eins aus dem Internet gesucht, damit alle wissen, was ich meine: Bilder des Monats - Kategorie: Felsenschwalbe - Bild: Felsenschwalbe (ornifoto.ch)

    Deine Wespen und Rüsselkäfer find ich aber auch außerordentlich schick.

    Beste Grüße,
    Stefan

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    - Deutschland: 276, Seidenschwanz

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    - (Garten): 120, Kurzschnabelgans

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  • Pfalz Teil 1

    04.09.21

    An dem Tag bin ich angereist, trotz Bahnstreik habe ich meinen Weg gefunden und so konnte ich abends diese Schabe fotografieren.

    Ich habe sie als Blasse Schabe (Ectobius pallidus) mit größerem Fragezeichen bestimmt.

    Sicher bestimmt ist dagegen der "Rundhals-Haarschnellläufer" Ophonus ardosiacus

    05.09.21

    der nächste Tag, ein Sonntag begann mit einem Highlight. Wir, meine Freundin und ich wollten eine Radtour machen und gerade auf dem Weg zu den Rädern, als über dem Haus plötzlich Bienenfresser zu hören waren. Gesehen haben wir nichts zwischen den Hausgiebeln aber ein paar Runden müssen sie dort gedreht haben. Danach ging es vermutlich weiter Richtung Überwinterungsgebiete.

    Für uns ging es zu einer Zuckerfabrik in der Nähe, die ihre eigenen Klärteiche gleich nebenan haben. In Verbindung mit dem Rhein in der Nähe, den viele Vögel als Zugroute durch Deutschland wählen, ist er ein erfolgversprechendes Ausflugsziel, wenn man Watvögel im Binnenland sucht.

    So sieht es dort aus, das Wasser ist in den Senken und nur an einigen Stellen einsehbar:

    Die ersten Vögel entdeckten wir schnell. Zu allererst Bruchwasserläufer (Tringa glareola), die ich bei uns nur selten sehe. Hier waren es mindestens 4 Tiere.

    Daneben gab es Grünschenkel, Kampfläufer, und Strandläufer, die sich zuerst nicht bestimmen ließen. Mit Ach und Krach kann man aber an den Bildern Alpen- und Zwergstrandläufer bestimmen. Die Bilder erspare ich euch aber. Lieber mache ich mit den Staren (Sturnus vulgaris) weiter, die sich hier sammelten und immer wieder aufflogen und ihre Schwarmflugkünste zeigten.

    Später sahen wir noch Rotschenkel, Flussuferläufer, ein paar Enten und eine Rohrweihe. Bestimmt war noch mehr dort, aber das waren die, die mir im Kopf geblieben sind.

    Als wir wieder am Eingang waren, gab es aber auch noch etwas Ungefiedertes. Zwei weibliche Zauneidechsen huschten schnell in Deckung, eine Maus hingegen lief auf einer planierten Fläche umher. Es war ein Jungtier und wirkte etwas desorientiert:

    Auch hier hatte ich keine Bestimmungshilfe. Vermutlich ist es nicht so einfach. Mein Vorschlag wäre: Hausmaus (Mus musculus)

    Sie lief nicht weg und machte keine Anstalten, sich zu bewegen, sodass ich es wagte, mit einem beherzten Griff in den Nacken das Tier zu packen und aus dem planierten "Becken" ins Gebüsch brachte. Ich weiß nicht, ob ihm das jetzt eine Hilfe war oder nicht.

    Zum Schluss gibts nochmal einen Falter. Die Bilder sind nicht die Allerbesten, aber wenn es der Kohlzünsler (Evergestis forficalis) ist, den ich bestimmt habe, dann ist er immerhin #Neu4me

    Fortsetzung folgt...

    Beste Grüße,
    Stefan

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  • Pfalz Teil 2

    07.09.21

    Am Montag war ich nicht wirklich zufrieden mit meinen Funden, deshalb geht es gleich mit Dienstag weiter. Da nahm ich mir wieder die Zeit, um einen kleinen Ausflug in den Obstgarten zu unternehmen. Er liegt am Ortsrand und direkt am Haardtwald. Auf dem Weg an einer Hauswand gab es schon den ersten Fund, wie so Vieles in der Pfalz #Neu4me . Wenn meine Bestimmungsversuche von Erfolg gekrönt sind, dann ist es eine "Große Wachsmotte" (Galleria mellonella)

    Weiter aus dem Ort heraus liegt zwischen Weinbergen ein Brachgrundstück. Dort halte ich mich auch gerne mal auf. Auch dieses Mal kontrollierte ich den Rosmarinbusch, der dort wächst, in der Hoffnung auf den Rosmarin-Blattkäfer (Chrysolina americana). Das hatte ich schon einige Male versucht, aber das ist nicht so leicht. Ursprünglich ist das eine südeuropäische Art, vielleicht kennt Kasimir ihn ja? Hier in der Pfalz gilt er laut kerbtier.de als eingeschleppt. Die Winter hier verträgt er nicht so gut. Umso mehr wurde ich überrascht, als ich diesen hübschen Käfer dort sitzen sah.

    Macht schon was her und ich hoffe mal ganz eigennützig, dass ich ihn nochmal wiedertreffe.

    Nebenan auf derselben Fläche flog ein Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus) umher.

    Dieser "Kräftige Stockrosen-Spitzmaulrüssler" (Aspidapion validum) ist zwar nicht ganz so scharf, aber zur Bestimmung auf kerbtier.de reichte das Foto.

    So viel wie zur Hochzeit der Insekten ist dort nicht mehr los und ich wollte ja noch zum Garten Äpfel pflücken. Also los...

    Am Wegrand hielten mich noch kurz ein "Echter Schenkelkäfer" (Oedemera podagrariae)

    ...und ein Gitterspanner (Chiasmia clathrata) auf.

    Dann war ich auch schon da. Es sind ja zum Glück nur wenige Hundert Meter, sonst wär ich wohl heut noch unterwegs.

    Aber auch im Garten gab es zahlreiche Besucher. Hier nur die fotogensten oder zutraulichsten:

    Der Kupfer-Rosenkäfer (Protaetia cuprea)

    Der Ampferspanner (Timandra comae)

    Eine Wanze, die sich Knappe nennt (Spilostethus saxatilis)

    Eine Heuschrecke, die mir als Westliche Beißschrecke bestimmt wurde (Platycleis albopunctata)

    Und zum Schluss noch ein Rhabarberzünsler (Oncocera semirubella), den ich immer sehr hübsch finde, allerdings wächst im Garten auch Rhabarber, also ist dort wohl Teilen angesagt.

    Mit einem Korb voller Äpfel ging es Heim zum Einkochen. Dieses war der zweite Teil...

    Beste Grüße,
    Stefan

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  • Was für eine Vielfalt! Klasse!

    Viele Grüße

    Addi

    Viele Grüße

    Addi

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    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Der Rosmarinkäfer und der Rhabarberzünsler sind wirklich sehr hübsch. Da muss ich unseren Rhabarber auch mal absuchen. Bisher sehe ich da immer nur Lederewanzen.

    Bei der 'Hochzeit der Insekten' war ich erst verwirrt, habe es dann aber richtig verstanden. Eigentlich schade, ist eine lustige Vorstellung... :66::65:

  • Schön was los in der Pfalz!

    Den Rosmarinkäfer kenne ich natürlich, wobei ich den meistens in angepflanztem Rosmarin finde und nicht in dem wilden. Das bringt mich auf die Idee, da auch mal wieder nachzuschauen - für dieses Jahr hatte ich ihn ja noch nicht!

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Lieber Stefan,

    die Pfalz ist schon klasse, man kann dort ungleich viel mehr Arten finden als bei uns in Schleswig-Holstein. Die Falterbestimmungen sind richtig :) .

    Die offiziellen deutschen Wanzennamen finde ich fast durchgängig verwirrend, weil sie in der Regel keinen Bezug zur Lebensweise oder zum Lebensraum haben. Dadurch sind die Namen zum Merken auch nicht wirklich gut geeignet. Beim artenfinder für Rheinland-Pfalz wird für den Knappen der deutsche Name "Felsen-Ritterwanze" verwendet, der nimmt wenigstens auf den Lebensraum Rücksicht. Und das kann man sich merken.

    ein Rhabarberzünsler (Oncocera semirubella), den ich immer sehr hübsch finde, allerdings wächst im Garten auch Rhabarber, also ist dort wohl Teilen angesagt.

    Eher nicht. Wo hast du den Namen Rhabarberzünsler gefunden? Habe ich noch nie gehört. Die Raupen der Art leben an Hornklee und Weißem Klee und haben mit Rhabarber nichts am Hut. Einer der schicksten Zünsler überhaupt.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Liebe Sabine,

    den Namen habe ich damals auf insektenfotos.de zum ersten Mal gehört. Er wird aber auch hier verwendet:

    Rhabarberzünsler (Oncocera semirubella) - www.natur-in-nrw.de

    Oncocera semirubella / Rhabarberzünsler / Nachtfalter - Zünsler - Pyralidae - Phyticinae

    Außerdem wird er bei Inaturalist angezeigt.

    Möglicherweise kommt der Name vom Aussehen, die Grün- und Rottöne erinnern ja entfernt an Rhabarber.

    Beste Grüße,
    Stefan

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  • Pfalz Teil 3

    08.09.21

    Fast hätte ich diesen Faden in Vergessenheit geraten lassen. Durch Urlaube war einfach zu viel aufgestaut, daher fasse ich mich nun etwas kürzer und zeige nur die schönsten Funde. Am 8.9. habe ich nur einen kleineren Spaziergang zum Garten und in den nahen Pfälzerwald zu einer Lichtung gemacht. Den Kleinen Perlmutterfalter (Issoria lathonia) auf der Lichtung konnte ich nur in Beweisqualität fotografieren. Auch die Glanzkäfer der Art Pocadius ferrugineus lohnen nicht, gezeigt zu werden, obwohl es mein Erstfund der Art war, den ich an einigen Parasolpilzen im Wald fand. Aber damit ihr ihn euch vorstellen könnt, so sieht er aus:

    Im Garten zurück fand ich dann noch was Schickes. Urspünglich sind die zwar aus Amerika, aber beeindruckend sind sie trotzdem:

    Büffelzikaden (Stictocephala bisonia)

    Beste Grüße,
    Stefan

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  • und gleich noch einen Tag hinterher.

    den

    10.09.21

    An dem Tag war ich wieder im Garten und hab eine kleine Fotosafari gestartet. Der Garten ist nicht groß und auch nicht genutzt, wird nur sporadisch gemäht und deshalb findet sich dort allerhand.

    Schon lange wusste ich, dass dort allerhand Feldgillen (Gryllus campestris) unterwegs sind:

    Neu hingegen für mich waren ihre Geschwister, die Waldgrillen (Nemobius sylvestris).

    Außerdem habe ich noch einen Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus) gut erwischt.

    Hauptziel waren allerdings die Falter.

    Schon unterwegs fand ich 3 Gesellen:

    Den Ockergelben Blattspanner (Camptogramma bilineata)

    Den Pfaffenhütchen-Harlekin (Ligdia adustata)

    und den Grauen Zwergspanner (Idaea seriata):

    Im Garten selbst waren eher kleine Gesellen unterwegs, wie diese beiden:

    Könnte Agriphila inquinatella sein

    und das ist eventuell ein Gestreifter Graszünsler (Agriphila tristella)

    Aber auch dieser Kleine Feuerfalter ( Lycaena phlaeas) war unterwegs

    und wenn ich die früheren Lektionen richtig im Kopf habe, ist das hier ein Kleiner Sonnenröschen-Bläuling (Aricia agestis)

    Mein Highlight kam dann aber unerwartet, wie es so oft passiert.

    Ich zupfte einen Asiatischen Marienkäfer von einem Blatt, das zu hoch war zum Fotografieren und musste dann feststellen, dass er dort nicht allein gesessen hatte.

    Das arme Tier war parasitiert worden und saß auf dem Kokon einer Marienkäfer-Brackwespe (Dinocampus coccinellae).

    Hätte ich das gewusst, hätte ich ihn natürlich darauf belassen, so war der Kokon ungeschützt. Der Marienkäfer hingegen berappelte sich und krabbelte los. Es ist nicht untypisch, wenn auch nicht häufig, dass nach dem Schlupf der Wespe der Marienkäfer ungeschoren davon kommt, wenn die Brackwespe nicht ordentlich gearbeitet hat. Diese schädigt nämlich die Nerven der Marienkäfer in den Beinen, sodass dieser nicht davonkrabbeln kann.

    Das solls für heute erstmal gewesen sein aber eine Exkursion aus der Pfalz gibts noch.

    Beste Grüße,
    Stefan

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    2 Mal editiert, zuletzt von _Stefan_ (13. Dezember 2021 um 17:08)

  • Interessant! Da gibt es nicht viel, was ich kenne! ;)

    Schön zu sehen, dass der Unterschied von "eurer" zu "meiner" Grille (G. campestris vs. bimaculatus) in der Breite des Kopfes liegt.

    Aricia kann ich soweit bestätigen, wir haben hier zwar A. crameri - wobei ich nicht weiß, wie die sich unterscheiden, vielleicht ja einfach geografisch - jedenfalls sind die schwarzen Punkte auf dem Hinterflügel nie als Halbkreis angeordnet, sondern der zweite ist "verrutscht".

    Wie schön, dass es nur eine parasitierende Brackwespe auf Marienkäfern gibt, so kann man sie bestimmen. Ja, das ist auch mein Highlight! Ist sie Tier des Tages geworden? Bei mir müsste ich mir überlegen, ob das zählt, wenn man nur den Kokon sieht.

    Liebe Grüße
    Susanne

    "Ach, die Welt ist so geräumig, und der Kopf ist so beschränkt!" (Wilhelm Busch)

    Tierartenliste 2024 gesamt: 317, neu: 26, Vögel: 84, Nachtfalter: 60, Disteltiere: 33

  • Ist sie Tier des Tages geworden? Bei mir müsste ich mir überlegen, ob das zählt, wenn man nur den Kokon sieht.

    Genau aus dem Grund habe ich sie auch verworfen. Am selben Tag war auch noch die Amblyptilia, aber welche? - Bestimmungsanfragen - Das neue Naturforum (das-neue-naturforum.de) gesehen am Haus, die war mein Urspungsplan. Da aber wohl nicht bestimmbar, habe ich mich dann für die Waldgrille entschieden. Die kannte ich bis dahin nichtmal und dann habe ich festgestellt, dass die das ist, die den Abend mit ihrem Zirpen so sommerlich macht. Fand ich gut und da ich in der Pfalz sowieso meist viel Auswahl habe, ist sie es dann auch geworden.

    Beste Grüße,
    Stefan

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  • Lieber Stefan,

    Agriphila tristella ist richtig. Mich hätte auch die Begegnung mit dem Brackwespen-Kokon am meisten beeindruckt, dass die Marienkäfer ihre "eigene" Brackwespe haben, hätte ich ohne deinen Beitrag nicht gewusst. Sehr spannend.

    Waldgrillen sind mir noch nicht begegnet, und den Wiesen-Grashüpfer hast du wirklich schön und scharf hinbekommen.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
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    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • 11.09.21

    Ich komm zwar nicht schnell voran, aber heute gibt es nochmal einen Tag oder zwei für euch.

    Der 11.9. hatte tatsächlich ein Highlight für mich persönlich in petto.

    Wir fuhren in Richtung Rhein, denn dort hatten Ein paar Engagierte Bekannte eine Aufräumaktion gestartet und da dort am Rhein bei Roxheim allerhand los war, möchte ich davon noch berichten. Hoffentlich werden die zum Teil sommerlichen Beobachtungen einen Farbklecks in eurem winterlichen Gemüt hinterlassen.

    Wir fuhren also zum Silbersee in Roxheim am Rhein und schon wenige Momente nach dem Aussteigen musste ich aufhorchen... Das klang gar nicht nach einem Grünspecht. Sollte es etwa ein Grauspecht sein?

    Dazu muss man sagen, dass ich bei sämtlichen Urlauben und Aufenthalten im Grauspechtgebiet nach dieser Art gesucht habe. Ich bin sogar dort aufgewachsen, aber gefunden habe ich nie einen. Deshalb war ich schon etwas aufgeregt, als ich diesen Ruf hörte. Leider zeigte sich das Tier nicht und mit fortschreitender Zeit kamen Zweifel auf, ob ich mich nicht doch verhört hatte.

    Die Aufräumaktion, eine Müllsammelaktion beschränkte sich hauptsächlich auf die Straßenränder und so kamen wir relativ schnell voran. Als es dann zur Liegewiese am See ging, konnte ich immerhin ein paar Nettigkeiten finden:

    Auf der Wiese waren ein Blauer Wegerich-Blattkäfer (Chrysolina haemoptera)

    ...und ein Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus) unterwegs.

    Und dann auf dem Rückweg schon wieder dieser Ruf! Das darf doch nicht war sein, das muss ein Grauspecht (Picus canus) sein. Zum Glück hatte ich Kamera und Fernglas dabei, denn weiter weg stand ein Baum an dem tatsächlich ein Specht saß.

    Und wirklich: ein Grauspecht! Mein Allererster!

    Später saß dort auch noch ein Kleinspecht (Dryobates minor). Auch keine Alltäglichkeit für mich aber unter dem Einfluss des Grauspechts natürlich etwas untergegangen.

    Ich weiß, dass von beiden Arten schon viel bessere Bilder gezeigt wurden, aber trotzdem müsst ihr hier Lesenden da jetzt durch. ;)

    Jetzt wirds von der Fotoqualität aber wieder besser.

    Während wir darauf warteten, das wir wieder mit zurück genommen werden, schauten wir uns noch ein wenig in der Umgebung um.

    Ein Stück abseits schaute ich nach ein paar Vögeln auf dem Altrhein als ich es fiepen hörte. Wo das herkam, war mir erstmal nicht klar. Vogel, Maus, irgendwas anderes...keine Ahnung aber dann sah ich es am Fuße eines Strauchs im Laub hocken:

    Diese scheinbar junge Spitzmaus saß dort und bewegte sich nicht weg. Sieht für mich so aus, als hätte sie noch nicht die Augen geöffnet, also scheint sie mir ein Jungtier zu sein.

    Ein fotografisches Highlight gab es dann auch noch, als ich zurück am Strand war. Dort fand ich nämlich noch einen Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) beim Snack. Die Fliege lag tot am Rand der Straße, vermutlich überfahren und wurde von dem Räuber verwertet.

    Bis auf ein paar Unbestimmte war es das erstmal aus der Pfalz.

  • Zu dem Grauspecht gratuliere ich dir natürlich ganz besonders! Boah, und dass du sogar Stimmen erkennst von Vögeln, die du noch nie gesehen hast (ich erkenne sie nicht mal, wenn ich sie sehe... doch manchmal fällt mir ein, das hast du schon mal gehört). Übrigens muss ich gestehen, dass ich hier noch nie überhaupt irgendeinen Specht gesehen habe. :cry:

    Die Spitzmaus ist auch besonders süß - das sieht man auch nicht alle Tage. Und die Nahaufnahme vom Sandlaufkäfer, noch dazu mit Beute, ist auch klasse.

    Ausserdem noch Müll einsammeln - also ein rundum gelungener Tag! :28:

    Liebe Grüße
    Susanne

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  • Lieber Stefan,

    Silbersee

    also, da hast du wahrlich den Schatz am Silbersee gefunden, herzlichen Glückwunsch! Jetzt musste ich erstmal nachschlagen, wie ein Grauspecht aussieht. Der ist ja viel grüner als der Grünspecht, was für unpasssende Namen für die beiden Arten. Aber ein wunderschöner Vogel.

    Der Balkenschröter gefällt mir besonders gut, aber der ebenfalls schwarze Blattkäfer ist auch sehr, sehr schick. Beim Dorcus tausche ich ein "e" gegen ein "i" (parallelipipedus). Knuffig auch die Spitzmaus.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
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  • Liebe Susanne, liebe Sabine,

    danke für eure netten Worte zu dem in der Tat sehr schönen Tag. Und dass ich den Schatz AM und nicht IM Silbersee gefunden habe, fand ich auch super. ^^


    musste ich erstmal nachschlagen, wie ein Grauspecht aussieht

    Wie? Ich hab doch ein Foto in Topqualität mitgeliefert. :79:

    Übrigens muss ich gestehen, dass ich hier noch nie überhaupt irgendeinen Specht gesehen habe.

    Hast du denn schonmal einen trommeln hören? Das kann man ja normalerweise gut hören.

    Ich habe mir mal die Spechte von Spanien angeschaut und vom Lebensraum würde ich bei dir am ehesten den Iberischen Grünspecht und den Wendehals vermuten. Aber Letzteren kann man auch eher hören als sehen. Es wundert mich also gar nicht so sehr, dass du noch spechtlos bist.

    Boah, und dass du sogar Stimmen erkennst von Vögeln, die du noch nie gesehen hast

    Jaaa, das ist dann doch eher die Ausnahme. Manchmal kann man sich ganz gut vorbereiten, wenn man weiß, welche tollen Arten man erwarten kann. Vieles kann man ja doch früher hören als sehen. Und wenn es auch nur so ist, wie du sagst, es kommt einem irgendwie bekannt vor. Wenn man dann schon ungefähr weiß, wo und wonach man schauen muss, dann ist man im Vorteil. Erkennen ist dann eher selten, aber den Grauspecht habe ich schon öfters gesucht und deshalb schon öfter angehört zur Vorbereitung. Noch dazu kommt, dass der Ruf dem Grünspecht ähnelt und den kenne ich sehr gut.

    Dorcus tausche ich ein "e" gegen ein "i"

    Klingt nach einem fairen Tausch. Bei dem verschreib ich mich regelmäßig. :shy:

    Beste Grüße,
    Stefan

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