Botanischer Garten in Solingen, NRW

  • :50: Hallo zusammen,

    heute Nachmittag war ich bei sonnigem Wetter mit Sabine ( @Natura ) im Botanischen Garten in Solingen, den ich bereits kannte, Sabine aber noch nicht.

    Ich habe den Botanischen Garten vor ca. 5 Jahren entdeckt und habe ihn damals mit Uwe besucht. Vor ca. 4 Jahren erfuhr ich auf der Internetseite des Botanischen Gartens, dass man dort unter Anleitung und in einer Gruppe malen kann. Dabei handelt es sich um keinen festen Kursus, sondern man kommt "ungebunden" dann, wann man möchte. Gedacht ist, dass man sich Motive aus dem Garten oder den Schauhäusern aussucht und diese dann malt. Ich habe damals selbst gemachte Naturfotos mitgebracht und diese dann abgemalt. Ich glaube, ich war so ca. 1 1/2 Jahre dabei.
    Das sollte uns später noch zum Vorteil werden.

    Der Park wird übrigens im Rahmen einer Stiftung hauptsächlich von Ehrenamtlichen gepflegt. Das betriff vor allem die Schauhäuser.

    Hier der Parkplan. Infos findet Ihr auf folgender Website, klick https://www.botanischer-garten-solingen.de/



    Wir parkten an dem Eingang, der dem Teich am nächsten lag.

    Und schon waren 2 Highlights!

    Mindestens 2 Blaugrüne Mosaikjungfern flogen immer wieder über den Teich, teilweise schienen sie sich auch zu bekämpfen. Als wir zum Rande des Teiches zum Schilf gingen, flog eine davon immer wieder zwischen dem Schilf und uns hin und her, hin und her ...., setzte sich aber natüriich nicht .... So gelangen mir nur unscharfe Fotos, aber immerhin: #Neu4me


    Das 2. Highlight hängt mit dieser Heidelibelle zusammen:

    Auch diese flog immer wieder über den Teich, setzte sich immer mal wieder ..... und dann ...?

    Sie setzte sich doch tatsächlich auf Sabines Hand:


    Auch Große Pechlibellen waren hier unterwegs, diese waren auch #Neu4me .

    Sie ließen sich auch immer mal wieder nieder, so dass ich sie fotografieren konnte:

    Die Azurjunger durfte natürlich auch nicht fehlen:


    Und auf dem Teich entdeckten wir viele Wasserläufer. Einer war "Huckepack" unterwegs:


    Ein paar wenige Seerosen verzierten den Teich:



    Im nächsten Beitrag geht es weiter ...

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Ganz oben im Park befinden sich die Schauhäuser. Das Tropenhaus ist im Moment noch geschlossen, da im denkmalgeschützten Haus die Glasscheiben ausgetauscht werden.

    Das Sukkulenten- und Bromelienhaus sowie die Orchideen können jedoch zu den Öffnungszeiten (mit Maske) besichtigt werden.

    Direkt vorne rechts im Eingangsbereich befindet sich ein "Schaukasten" mit Orchideen. Zu meiner Malzeit haben hier immer ganz viele geblüht. Heute waren es 4 Orchideenarten, die blühten:




    Ein Blick ins Sukkulentenhaus:


    Und ins Bromelienhaus:



    Und hinten im Bromelienhaus noch ein Highlight für Sabine:

    Der Frauenschuh:


    Zwischen den Blumen flog auch ein kleiner Falter, der noch auf seine Bestimmung wartet:

    Geht gleich weiter ...

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • So jetzt komme ich dazu, warum wir einen Vorteil durch meine damalige "Malerei" hatten. In den Schauhäusern saß eine Dame, die ich vom Malen kannte und wir haben uns lange unterhalten. Mit dem Ergebnis, dass ich wohl mein letztes Bild doch noch dort fertig male und dass, was mir daran nicht gefällt übermalen werde (Acryl).

    Diese Dame gehört auch zu den Ehrenamtlichen. Ich fragte sie, was denn mit dem Orchideen-Schaukasten ist, der sich in der tropischen Schauhalle befunden hatte und die ja nun renoviert wird. Sie meinte, diese wären in den Nachzuchthäusern und es würden aber im Moment nur wenige blühen. Die Nachzuchthäuser sind normalerweise nur für die Ehrenamtlichen, die die dortigen Blumen pflegen zugänglich. Da wir uns aber kannten, durften Sabine und ich auch dort hineinschauen.

    Hier das Ergebnis:





    Noch eine Bromelie:

    Und Sukkulenten:

    Die folgenden Sukkulenten sind mexikanische Steinsokkulenten, die, wenn sie blühen, wohl sehr schöne Blüten haben:


    Nach diesem sehr schönen Besuch der Schauhäuser ging es dann wieder nach draussen in den Park zu den Dahlien:






    Von meinen "Mal-Besuchen" weiß ich, dass es auch einen sehr schönen großen Rosen-Bereich gibt. Doch heute waren nur noch wenige in Blüte. Ich werde die Tage mal auf meiner Festplatte schauen und Euch nicht nur Fotos von den Rosen nachreichen.

    Heute entdeckte ich noch eine Farnmauer. Das Schild habe ich mir aber vor Ort nicht durchgelesen. Hätte ich es gemacht, hätte ich mir die Farne genauer angeschaut. Aber das mache ich dann einfach beim nächsten Mal:


    Und hiermit endet mein Bericht von einem wieder sehr schönen Nachmittag mit Sabine.

    Sabine wird sicher noch einige sehr schöne Fotos ergänzen!

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Wunderbare Fotos, was gibt es da für mich noch zu ergänzen?

    Von deinen Aufnahmen gefallen mir die Orchis im Nachtzuchthaus natürlich am besten.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Ich denke, dass du durch deine Nahaufnahmen der Blumen das ein oder andere bessere Foto hast als ich? Vielleicht auch einen anderen, interessanteren Blickwinkel?
    Und die Fotos vom Bienenhaus möchte ich Dir überlassen.
    Sind denn deine Fotos nicht gut geworden?

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe

  • Unterschiedlich. Meine Kamera spinnte ja zwischendurch immer mal.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Hallo zusammen,

    gerne möchte ich euch auch ein paar Aufnahmen zeigen. Am interessantesten für mich waren die Schauhäuser. Dort sind derzeit wegen Renovierung nur 2 von 3 offen. In dem ersten gibt es Kakteen satt, von klein bis groß.

    Im zweiten Raum, dem Bromelienhaus, stehen viele blühende und farbenfrohe Pflanzen.

    Bananenstaude


    einzelne Blüte der vorherigen Pflanze

    Die Botanischen Namen kann ich leider nicht mitliefern, da nur wenige Pflanzen beschildert waren.

    Fortsetzung folgt

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Es ist immer wieder beeindruckend, welch eine Farbenvielfalt und Formen Pflanzen haben!
    Als ich vor drei Jahren (oder so) einmal dort gewesen bin (meine Eltern wohnen in Solingen) waren die Schauhäuser leider geschlossen.
    Dafür blühten aber dir Rosen mit jeder Menge Wildbienen und Hummeln an ihnen dran und auch die Wildbienennisthilfen fand ich sehr interessant. Das ist dort ja schön erklärt.
    Ebenso die Kunstwerke, die dort herumstehen, sind mehr als einen Blick wert!

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Der Malkurs ist etwas anders als normal. Man sucht sich ein Motiv aus der Natur aus, das man malen möchte und auch, ob man z.B. mit Acryl, Tusche, Öl etc malen möchte. Material habe ich selbst besorgt.
    Die Leiterin ist eine ehemalige Kunstlehrerin und gibt Tips, z.B zur Farbmischung, ob man Stellen z.B. heller oder dunkler malen soll, welche Leinwandgrösse man wählt, wie man was vorzeichnet oder korrigieren kann, welchen Pinsel man nimmt, wieviel Wasser zur Farbe, usw.
    Aufgrund dieses Konzeptes kann man halt mal hingehen, mal nicht. Ebenso locker ist die Teilnehmerzahl von 3 bis 6 Personen.
    Jeden Dienstag, zur Zeit von 17 bis 19 Uhr. Da es Ziel ist, bei Tageslicht zu malen, entweder vor oder in den Schauhäusern (je nach Wetter), wird der Beginn zum Herbst/Winter hin nach vorne gelegt. Dies war dann auch der Grund, dass ich nicht mehr hin konnte, da ich ja berufstätig bin. Und nach dem Winter war erst mal kein Interesse mehr da und dann kam das corona Jahr. Aber das Interesse ist jetzt wieder geweckt!

    Viele Grüße aus dem Rheinland / NRW

    Claudia und Uwe


  • Dafür blühten aber dir Rosen mit jeder Menge Wildbienen und Hummeln an ihnen dran und auch die Wildbienennisthilfen fand ich sehr interessant. Das ist dort ja schön erklärt.


    Viele Grüße
    Addi


    Hallo Addi,

    ja, das stimmt. Die Wildbienenecke, nennen wir sie mal so, haben sie sehr interessant dargestellt. Man bekommt dort viele Informationen über die Futterpflanzen und was sie für eine Brutstätte benöigen. Wann fliegt welche Biene und und. Besonders beeindruckt hat mich das Bienenhotel. Ich habe schon viele gesehen, aber so ein großes ist mir noch nicht begegnet und es wird, im Gegensatz zu vielen anderen gut gemeinten, auch fleißig angenommen. Wehrmutstropfen, die Steilwand ist zu hart. Da schafft keine Bewohnerin, ein Loch zu graben und statt des Rasens könnten sie auch ein vielfältiges Nahrungsangebot dort anpflanzen. Auch vermisse ich eine Stelle, wo die Bodenabhängigen Wildbienen Brutröhren anlegen können. Aber für eine Darstellung haben sie es wirklich sehr gut gemacht. Ich habe ein paar Fotos von da gemacht, die stelle ich später noch ein.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Liebe Claudia und Sabine II,
    der Botanische Garten scheint sehr vielfältig zu sein. Die Orchideen haben es mir besonders angetan. Am besten gefällt mir das Foto Bromelienhaus (24), herrlich, wie das intensive Grün und Lila miteinander kontrastieren.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Auch ich liebe Orchideen (außer die, die man kaufen kann). Deshalb bin ich auch ein paar mal mit Dirk in die Eifel gefahren.

    Apropos Orchideen. Die Bekannte von Claudia hat uns netterweise in das für die Öffentlichkeit unzugängliches Nachzuchthaus gelassen. Dort werden die Pflanzen, Kakteen und Orchideen nachgezogen. Wie mir der Biologe (?) mitteilte, aber teilweise nicht in den öffentlichen Bereich umgesiedelt. Daher hat mich das noch mehr gefreut, daß Claudia und ich dort hinein durften. Natürlich "stürtzte" ich mich zuerst auf die Orchideen.

    Hier war zum Glück mehr ausgeschildert als im öffentlichen Raum. Das hier ist eine Gewellte Lippe Catt harriboniana "Song"

    Brassia rex

    Nicht dagegen ausgeschildert war diese

    In dem Nachtzuchthaus erfuhr ich dann, daß es im Bromelienhaus den Frauenschuh gibt und er gerade blüht. Ich bekam große Augen, wunderte mich allerdings auch, daß er blüht. Normalerweise blüht er doch im Mai. Claudia sollte mir unbedingt den Frauenschuh zeigen. Na Klasse, da bin ich doch vorher vorbei gelaufen und habe ihn nicht registriert? Kein Wunder, handelt es sich hier nicht um den heimischen Frauenschuh. Ich wußte gar nicht, daß es davon mehrere Arten gibt. Auch wenn dieser Frauenschuh nicht heimisch ist, macht nichts, ich habe mich trotzdem riesig gefreut.

    Fortsetzung folgt

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Botanische Gärten sind in jeder Hinsicht hochgradig spannend, da mit den Pflanzen oft auch unterschiedlichste Wirbellose verschleppt werden. Es gibt diverse Nachweise von Insekten, die in botanischen Gärten vorkommen und sich in den Gewächshäusern halten, weil diese entsprechendes Klima haben, aber eigentlich gar nicht in Deutschland vorkommen. Zum Teil werden Arten aus Südeuropa verschleppt, zum Teil findet man aber auch andere Arten, für die man deutlich weiter reisen müsste, um sie zu sehen. ;)

    Davon unabhängig: ein sehr schöne Auswahl toller Pflanzen. Tolle Fotos.

    Liebe Grüße
    Klaas

  • Botanische Gärten sind in jeder Hinsicht hochgradig spannend, da mit den Pflanzen oft auch unterschiedlichste Wirbellose verschleppt werden.

    Könnte es auch sein, dass sie u. U. aus dem Gewächshaus "ausbrechen". Und falls es gerade ein warmer Sommer wäre und sie sich gut akklimatisieren können, dann auch hier draußen überleben könnten und in weiterer Folge zu unguten Konkurrenten für unsere Insekten werden würden (invasive Neozoen?). Weißt Du, ob das schon einmal vorgekommen ist?

    Ich finde es immer wieder faszinierend, in welcher Form- und Farbenpracht sich Orchideen präsentieren!

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Vielen Dank Klaas und Addi für eure Antworten.

    Die Verschleppung bzw. Einschleppung von fremden Arten beschränkt sich leider nicht nur auf die Botanik. Auch bei der Einfuhr von Lebensmitteln tauchen immer wieder fremde Arten auf. Die Gefahr ist groß, daß sie entkommen, sich in unseren Britengraden halten und sich vermehren und ausbreiten und nicht immer geht das für unsere heimische Flora und Fauna gut aus. Aber bis man das merkt, ist es schon zu spät, sie haben sich bereits zu weit und zu stark ausgebreitet. Also nimmt man es hin und unternimmt nichts. Bei Insekten wie auch? Außer beim Ochsenfrosch am Oberrhein. Da halt man festgesetellt, daß er mit Vorliebe unsere heimischen Frösche frisst. Einen Ochsenfrosch kann man auch besser sehen und einfangem, ein Insekt dagegen nicht.

    Liebe Grüße
    Sabine II

    Solange es Menschen gibt die denken, dass Tiere nicht fühlen,
    müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.
    (Noah)

  • Sagen wir es mal so: welche Insekten fallen Dir denn ad hoc ein, die verschleppt wurden, sich halten konnten und Probleme bereiten?

    Davon abgesehen meinte ich eher solche Arten, die sich nur im Gewächshaus halten können, weil es da auch im Winter warm genug ist, und solche aus südlicheren Gefilden, die sich in gewissen Grenzen bei uns halten können. Siehe z.B. diverse Otiorhynchus-Arten, die ursprünglich bei uns gar nicht vorkamen, aber durchaus das Klima verkraften können, oder Arten aus den Gattungen Annomatus oder Langelandia, die sich hier zwar halten können, aber eine sehr geringe Ausbreitungstendenz haben und sich meist nur in den Bereichen aufhalten, wo sie über Pflanzungen hin verschleppt wurden, bzw. die sogar Nischen bedienen, die von keiner heimischen Art bedient werden. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

  • welche Insekten fallen Dir denn ad hoc ein, die verschleppt wurden, sich halten konnten und Probleme bereiten?

    Als ich das schrieb, dachte ich besonders an Mücken, die es hier nicht gibt, aber schlimmere Krankheitserreger verbreiten, als unsere. Aber das beträfe dann ja eher den Menschen. Pferde beispielsweise sind ja auch Säugetiere, könnten die z. B. Malaria bekommen?
    Mmh, ob Insekten einen Lebensraum so einnehmen könnten, wie es die grauen amerikanischen Eichhörnchen in Europa tun? :91:
    Insekten fressen gerne mal die Eier, Larven oder das Imago anderer Insekten. Aber ob eingeschleppte Insekten so viel futtern könnten, dass sie die "Alteingesessenen" so dezimieren könnten, dass es bedenklich würde...?
    Und dann müssten sie alle noch draußen überleben können. Wahrscheinlich kämen zu viele Faktoren zusammen, als dass es möglich ist.

    Viele Grüße
    Addi

    Viele Grüße

    Addi

    _______________________________________________________________________________________________________________________

    "In den kleinsten Dingen

    zeigt die Natur

    ihre größten Wunder."

    Carl von Linné (1707 - 1778)

  • Neben der Asiatischen Hornisse, die als einziges Insekt auf der Unionsliste der invasiven Arten steht, würden mir spontan der Buchbaumzünsler einfallen, der immerhin schon bedeutend zum Absterben des Buchswalds bei Grenzachbeigetragen hat und auch viele Gärtner besorgt.

    Auch vom Asiatischen Marienkäfer habe ich schon gehört, dass er eine ernsthafte Konkurrenz für die heimischen Arten darstellt. Insgesamt stimmt es aber wohl, dass neu etablierte Insekten tendenziell weniger Schäden anrichten als z.B. Säugetiere.

  • Neben der Asiatischen Hornisse, die als einziges Insekt auf der Unionsliste der invasiven Arten steht, würden mir spontan der Buchbaumzünsler einfallen, der immerhin schon bedeutend zum Absterben des Buchswalds bei Grenzachbeigetragen hat und auch viele Gärtner besorgt.

    Auch vom Asiatischen Marienkäfer habe ich schon gehört, dass er eine ernsthafte Konkurrenz für die heimischen Arten darstellt. Insgesamt stimmt es aber wohl, dass neu etablierte Insekten tendenziell weniger Schäden anrichten als z.B. Säugetiere.

    Bei der Asiatischen Hornisse ist bisher ja gar nichts raus. Es bezieht sich alles auf Mutmaßungen und Spekulation, wie seinerzeit bei Harmonia axyridis. Sie kommt meines Wissens inzwischen in Deutschland vor, ist also von Süden her eingewandert, ich wüsste aber nicht, dass sie z.B. in Frankreich irgendwelche Probleme bereitet, außer, dass sie da ist. Aber ich bin hier für andere Infos offen, da ich mich bisher nicht sonderlich mit der Asiatischen Hornisse befasst habe.

    Harmonia axyridis steckt auch heute noch in der Vermutung bedeutende Schäden unter den heimischen Arten, besonders den heimischen Marienkäfern anzurichten. Dergleichen ist aber nicht zu belegen. Es gab, als ich 2001 den ersten Harmonia axyridis bei mir zuhause fand, eine starke Vermehrung, die einherging mit einem kurzfristigen Rückgang diverser heimischer Arten. Inzwischen, genauer gesagt nach insgesamt zwei Jahren, hat sich das alles wieder erholt. Und die heimischen Parasiten und Parasitoide, Nematoden, Viren, Bakterien und Krankheiten, die üblicherweise bei unseren Marienkäfern zu finden sind, haben sich alle auch auf Harmonia axyridis eingeschossen. Die Massenansammlungen der ersten 10 Jahre sind mittlerweile passé. Winteraggregationen von mehreren tausend, ja hunderttausend Tieren werden schon lange nicht mehr beobachtet, was auch und besonders damit zu tun hat, dass die Tiere entsprechende dezimiert werden, was in den ersten Jahren nicht passierte.

    Buchsbaumzünsler..., ok, ist so ein Thema. Man müsste mal drüber diskutieren, in wie fern Buchsbäume bei uns heimisch sind und nicht eingeführt wurden. Auf der anderen Seite, und hier möge man mich korrigieren, wenn ich das falsch im Kopf habe, sind die Buchsbaumzünsler nicht vom Menschen verschleppt worden, sondern haben auf natürliche Art und Weise ihr Areal erweitert, ähnlich wie z.B. die Biergartenmotte. Hier besteht aber die Möglichkeit, dass ich Birnen und Äpfel verwechsle.

    Bisher hat sich die Einschleppung Faunenfremder Arten als sehr viel weniger problematisch heraus gestellt, als es immer propagiert wurde. Selbst der Asiatische Laubholzzangenbock hat nicht mal ansatzweise für Schäden gesorgt, die erwartet wurden. Die größten Schäden, die wir hatten, waren eher durch Maßnahmen verursacht, die verhindern sollten, dass die Art sich hier hält.


    Als ich das schrieb, dachte ich besonders an Mücken, die es hier nicht gibt, aber schlimmere Krankheitserreger verbreiten, als unsere. Aber das beträfe dann ja eher den Menschen. Pferde beispielsweise sind ja auch Säugetiere, könnten die z. B. Malaria bekommen?Mmh, ob Insekten einen Lebensraum so einnehmen könnten, wie es die grauen amerikanischen Eichhörnchen in Europa tun? :91:
    Insekten fressen gerne mal die Eier, Larven oder das Imago anderer Insekten. Aber ob eingeschleppte Insekten so viel futtern könnten, dass sie die "Alteingesessenen" so dezimieren könnten, dass es bedenklich würde...?
    Und dann müssten sie alle noch draußen überleben können. Wahrscheinlich kämen zu viele Faktoren zusammen, als dass es möglich ist.

    Viele Grüße
    Addi

    Na ja..., ich habe Zweifel, dass eingeschleppte Mücken in irgendeiner Form unsere Natur schädigen. Möglich ist alles, aber es gibt bisher keinerlei Anlass dafür sowas zu erwarten. Die Probleme liegen hier tatsächlich in der Gesundheitsfrage für den Menschen. Unsere Stechmücken, also sowohl Culex als auch Anopheles sind durchaus in der Lage Krankheiten wie Malaria zu verbreiten. Es ist keine Frage der Mückenarten, die wir hier haben, sondern eine Frage, ob wir durch unseren Tourismus und Weltwirtschaft mit den eingeschleppten Mücken nicht Erreger einschleppen, die vor langer Zeit bei uns ausgestorben sind. Malaria ist für Europa keine neue Krankheit. Wir haben nur durch Trockenlegung der Sümpfe und ggfs. mit Unterstützung einer globalen oder partiellen Abkühlung das Glück gehabt, die Malaria aus Europa raus zu kriegen. Das Problem betrifft also die Erreger und weniger die Mücken. Diese wären nur der Transportsack, mit dem sie hierher kommen.

    Aber warum sollten Insekten nicht in der Lage sein ein anderes Insekt zu verdrängen oder auszurotten. Es ist immer nur eine Frage dessen, wie sehr sie sich vermehren und wie sehr diese Vermehrung auf natürliche Art und Weise eingedämmt wird. Siehe Harmonia axyridis. Wären die Parasiten, Parasitoide und Nematoden etc.. die an unsere heimischen Marienkäfer gehen, nicht auch auf Harmonia axyridis drauf gegangen, würde diese Art wohl unermesslichen Schaden in unserer Wirbellosen Natur anrichten. In der Theorie geht das problemlos. Die Frage ist immer, welche anderen Faktoren die Natur vorgeschaltet hat, dass das nicht passiert.

    Liebe Grüße
    Klaas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!