Hallo liebe Leute,
Wie ich ja schon in meiner Wochenübersicht geschrieben habe, war ich am Sonntag am Strand und möchte euch davon berichten.
Erst etwas Allgemeines: Eigentlich bin ich überhaupt nicht der Strandtyp und Meer vom Strand aus ist auch nicht mein Ding. Beim Sonnenbaden langweile ich mich spätestens nach einer halben Stunde. Ganz davon abgesehen, weiß ich auch nicht, was die Leute an der Costa del Sol so toll finden - die Atlantikstrände der Provinzen Huelva und Cádiz sind viel schöner.
Insofern ist es schon ganz erstaunlich, dass ich so eine Tour gemacht habe. Ich hatte einen Aushang gesehen: Fahrt an den Strand, 7 €, Abfahrt 9 h, Rückfahrt: 20 h - also 10 Stunden an einem Strand voller Leute an einem Sonntag. Verrückt!
Der Strand von El Palo liegt im Osten der Stadt Málaga und ist ein richtiger Familienstrand, denn es sind mehrere T-förmige Steinbuhnen ins Meer gebaut und dazwischen ist das Wasser recht flach. Und dieses Steinbuhnen waren das, was mich interessiert hat, denn ich hoffte, dass an den Steinen alles Mögliche lebt.
Man konnte Liegen unter Sonnenschirmen mieten, aber ich hatte ja nicht vor zu liegen. Dazwischen gab es immer so kleine "Grasinseln" mit Palmen; da habe ich mich installiert.
Dann bin ich die Steine abgewandert
Es gab Napfschnecken Patella rustica,
Miesmuscheln Mytilus galloprovinzalis,
nur einzelne Würfelturbanschnecken Phorcus turbinatus
Übrigens war es sehr windig und das Schorcheln, das ich eigentlich vorhatte, wurde nichts. Das Wasser war so aufgewühlt, dass man nur Sand gesehen hat und zu dicht an die Steine wollte ich auch nicht.
Alle Fotos sind aus gebührendem Abstand und mit maximalem Zoom gemacht.
Seeanemonen Actinia mediterranea habe ich auch gesehen, aber ohne Wasser ziehen sie ihre Tentakel ein und sehen nicht besonders ansprechend aus.
Aus der Klasse der Krebse gab es auch noch zwei Arten. Pachygrapsus marmoratus hatte ich ja schon als Viech des Tages vorgestellt. Den finde ich wirklich hübsch marmoriert.
Das nächste Viech wäre eigentlich das Interessanteste - wenn man es denn besser erkennen könnte. Eine Art Assel (deshalb eben auch Krebs), ziemlich klein und schnell. Aber es wurde mir als Ligia italica bestimmt. (und nicht etwa italienische Liga )
Am Strand bin ich auch hin- und her gewandert, habe Möwen beobachtet und mich an Flugfotos versucht.
Das sind alles Mittelmeer-Möwen Larus michahellis - eine kleinere mit rotem Schnabel habe ich auch gesehen, aber kein Foto hinbekommen. Schließlich habe ich gesehen, wo die vielen kreisten und sich auch ab und zu auf den Boden niederließen.
Das war nämlich hinter einem "Chiringuito". Das sind die Strandbars, an denen man über Holzkohlenfeuer gegrillte "Knispelfische" (kleine Fischchen, die man mit Kopf und Schwanz isst) kaufen kann. Ist nicht mein Fall, sieht aber dekorativ aus.
Als weitere Vogelart kann ich noch die Mönchssittiche Myiopsitta monachus angeben. Da sah und hörte man öfter größere kreischende Gruppen über die Straßenbäume fliegen und ab und zu auch in diesen landen. Keine Ahnung, was das für Bäume sind, aber sie hatten offensichtlich schmackhafte Früchte.
Schließlich hat mir der heftige Wind noch vier Sonnenschirme beschert - die werden zu Strandtaschen verarbeitet.
Jetzt muss ich erst meinen leichten Snnenbrand pflegen, dann wiederhole ich das ganze mit wasserfester Kamera.