Unter akutem Bissverdacht...=> Larve Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyridis)

    Guten Abend,

    meine Mutter wurde gestern vermutlich von diesem Tier gebissen/gestochen, ich selbst letztes Jahr im Sommer von einem, das genauso aussah. Wir tippen auf ein Insekt, da wir nur sechs Beine gesehen haben, könnte sowohl Larve als auch Imago sein. Ich würde aus der Erinnerung heraus sagen, dass es zwischen 10 und 20 mm lang ist, es scheint nicht fliegen zu können und hatte unter einem Blumentopf diverse Artgenossen geschart. Fühler waren nicht erkennbar.
    Wir wären sehr dankbar für Tipps, weil wir wissen möchten, wer uns angeknabbert hat :) es hat sich eine unschöne Rötung gebildet und juckte bei mir furchtbar.

    Doch, doch, den akuten Bissverdacht kann ich bestätigen. Es handelt sich, obwohl schlecht erkennbar, um die Larve von Harmonia axyridis (vor rund 20 Jahren aus Sündost-Asien eingeschleppt). Sowohl Larven als auch Käfer dieser Art sind sehr aggressiv, vor allem was das Beute machen angeht. Aufgrund dieses Verhaltens wurden sie ja als biologisches Kampfmittel gegen Blattläuse in Gewächshäusern eingesetzt (aus denen sie entkamen - den Holländern sei Dank, aber wenn sie nicht über Holland gekommen wären, wären sie von Hamburg aus gekommen). Sie fressen wirklich alles, was ihnen über den Weg läuft. Soll heißen, wenn die Blattlausbestände dezimiert sind und die Larven und Käfer Probleme kriegen Blattläuse zu erbeuten, gehen sie an alles, was sie überwältigen können und auch da drüber hinaus. Sie machen nicht mal vor Eiern, Larven oder Puppen der eigenen Art halt. Auf die Hand genommen, beißen sie uns durchaus, Käfer wie Larven. Und da arbeiten sie sich auch bis zum Blut durch (schon ausprobiert). Das tut weh (erträglich), ist aber nicht weiter problematisch, da es keinerlei Giftwirkung gibt und auch keinerlei Übertragung von Krankheiten. Eine leichte Entzündung der Bissstelle ist gewissermaßen obligat. Daher die Rötung und das Jucken (Rötung = Entzündung, Jucken = Heilungsprozess).

    Viele Grüße
    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich † 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

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