Landstraße iregndwo in Deutschland

  • Es braucht nicht viel, um was wundervolles zu finden. Im vorliegenden Fall handelt es sich um eine gewöhnliche, relativ neu ausgebaute Landstraße. Daneben ein Grünstreifen mit einer recht üppigen Flora, von der aber nur die Wilde Möhre (Daucus carota) für das hier gezeigte Kleinod von Bedeutung ist. Neben der Landstraße noch ein Parkplatz, damit das Volk die Sehenswürdigkeiten des neben der Landstraße gelegenen Ortes bewundern kann. An diesem stehen einige Obstbäume, denen es erkennbar nicht gut geht und die mit Sicherheit als Kinderstube, für die kleinen Kerle dienen.

    Chlorophorus varius, erst vor wenigen Jahren für Deutschland wieder entdeckt und bis etwa 2010 für Deutschland als ausgestorben oder verschollen gemeldet.

    Liebe Grüße
    Klaas


    Landstraße, links ein kleines Örtchen (auf dem Bild nicht mehr zu sehen) mit Sehenswürdigkeiten, die an schönen Tagen stark frequentiert sind. Die weißen Punkte sind Daucus carota, Wilde Möhre, von der unsere Zuchtmöhren stammen.


    An einem der Parkplätze stehen vier dieser Obstgehölze (ich habe nicht herausgefunden welche Sorte), die alle vier ganz offensichtlich leiden und deutlich im Absterben begriffen sind.


    Blütenkopf (Dolde) von Daucus carota carota mit zwei kleinen Hymenoptera und einem Exemplar von Chlorophorus varius. Die Käfer waren massenhaft, überall auf den Möhrenblüten.

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

  • Lieber Klaas,

    solch einen Fund zu tun, muss für dich eine Riesenfreude sein! Ich gratuliere dir zu deiner Entdeckung! :18:

    Leider kann ich die Kerlchen nicht erkennen. Die Vergrößerungen der Vorschaufotos sind ja nicht so groß... Aber es ist ganz toll, dass solche - fast schon als ausgestorben gegoltenen - Käfer vor deinen Augen wieder munter aufgetaucht sind!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Nein, nein, liebe Rosmarie. Ich mag mich nicht mit fremden Blumen schmücken. Wiederentdeckt hat die Art jemand anderes. Aber ich habe sie immerhin auch in Süddeutschland finden können und in solcher Menge, dass man sich fragt, wo die so lange waren. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

    P.S.: Neu- und Wiederfunde mache ich allerdings auch, zum Teil ausgesprochen abstruse. ;)

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

  • Lieber Klaas,
    boa, ist der schön! Wenn ich mir bei coleokat.de die Verbreitungskarte für Deutschland ansehe, dann gibt es aber doch einige Meldungen deutlich vor 2010. Auf jeden Fall aber ein "Freukäfer", wie Stephan G. ihn nennen würde und auch auf jeden Fall einer, nach dem ich mal Ausschau halten werde.
    Schön, mal wieder für etwas neues sensibilisiert zu werden.

    Liebe Grüße Sabine


    Ich verstehe nicht, dass wir unseren wunderbaren Planeten umbringen,
    aber zum unwirtlichen Mars fliegen wollen.
    Franz Viehböck (*1960, bisher einziger Weltraumfahrer Österreichs)

  • Deswegen schrieb ich bis "etwa" 2010. Ich habe nicht nachgeschaut, wann er wieder gefunden wurde. Und so gut ist mein Gedächtnis dann doch nicht. ;) Ausschau halten lohnt nur in Süddeutschland, also BaWü und Rheinland-Pfalz. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

  • Quote from Klaas

    Aber ich habe sie immerhin auch in Süddeutschland finden können und in solcher Menge, dass man sich fragt, wo die so lange waren.

    Ja ,dort sind sie häufig und können Schaden verursachen. :92:

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Da sie in Totholz gehen, richten sie keinen Schaden mehr an. Im schlimmsten Falle würden sie Holz entwerten, aber die Bäume und Sträucher, die dort in Frage kämen, würden eh nur als Feuerholz taugen.

    Viele Grüße
    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

  • hallo Klaas ,

    Dein erstes Photo zeigt meinen Vorschlag vom letzten Jahr realisiert.(finde den Beitrag nicht mehr)

    Man sollte die voraussichtlich in öffentlicher Hand befindlichen Streifen zwischen Feldwegen und Strassen sich selbst überlassen.
    Das würde ein flächendeckendes Brachland-Netz im Gegensatz zu einzelnen ,isolierten Inselchen ergeben.
    Selbst die erhöhte Gefahr durch "Tod an der Windschutzscheibe" einkalkuliert ,würde unter dem Strich betrachtet der Insektenwelt und anderen Tieren
    guttun.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Quote from Klaas

    Da sie in Totholz gehen, richten sie keinen Schaden mehr an. Im schlimmsten Falle würden sie Holz entwerten, aber die Bäume und Sträucher, die dort in Frage kämen, würden eh nur als Feuerholz taugen.

    ich meinte die Möhre !

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Die fressen nur den Pollen (nicht die Polen :D ), so dass man nicht von einem Schaden sprechen kann. ;)

    Liebe Grüße
    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

  • ich meinte , wo die wilde Möhre steht, ist mit
    Wildschaden durch Sauen zu rechnen.Die sind ganz scharf drauf.
    Ein Schaden an der Natur ist das allerdings nicht-eher am Geldbeutel dessen der dort
    das Jagdrecht hat.

    Jeder weiss was ,zusammen wissen wir viel und insgesamt wissen wir viel zu wenig !

  • Hallo miteinander,

    eure Gespräche sind äußerst interessant, zeigen sie doch, wie differenziert so manches betrachtet werden kann!

    Herzliche Grüße Rosmarie

    "Sollte man nicht überhaupt begeistert sein über die Welt, in der man lebt?" (Ausspruch von Kasimir hier im Naturforum)

  • Kann so schlimm nicht sein. Ich habe in meinem Leben sehr viel wilde Möhre gesehen, aber noch nicht einmal, dass es irgendwo danach aussah, als hätte die Lieblingsspeise von Obelix rumgewühlt und sie ausgegraben. Ich kenne die Wühlerei bisher tatsächlich nur aus dem Wald.
    ;)

    Viele Grüße
    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

  • Der ist ja schön! Kann ich den auch hier in Spanien finden? Und habe ich das richtig verstanden: die Käfer sitzen auf Möhrenblüten, die Larven in ± totem Obstbaum … da kann ich ja auch mal Ausschau halten.

    Liebe Grüße
    Susanne

    You cannot get through a single day without having an impact on the world around you. What you do makes a difference, and you have to decide what kind of difference you want to make.”
    Jane Goodall

    Tierartenliste 2025 (Stand 13.11.) gesamt: 934, neu: 143, Vögel: 130, Nachtfalter: 206, Tagfalter: 48

  • Der Käfer sitzt bevorzugt in den Blüten der Wilden Möhre. Die Larven brauchen einfach nur totes holz, bevorzugt Laubholz. Ich habe irgendwie im Hinterkopf, dass sie da nicht sehr wählerisch sind. Kann aber auch falsch sein. Aber Obstgehölze sind mit Sicherheit nicht alles, wo sie sich gütlich dran tun.

    Liebe Grüße
    Klaas

    Der englische Biologe John Burton Sanderson Haldane (*05.11.1892 in Oxford, Vereinigtes Königreich 01.12.1964 in Odisha, Indien) fand sich einst in Gesellschaft einer Gruppe Theologen wieder. Auf die Frage, was man wohl über die Natur des Schöpfers aus der Untersuchung seiner Schöpfung schließen könne, soll er geantwortet haben: „Eine unangemessene Vorliebe für Käfer!“ - Und ich hätte gefragt: "Wieso unangemessen???" :79:

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